Berliner Mädchen will Emoji mit Kopftuch international durchsetzen



Mit internationalen Unterstützern hat sie einen Vorschlag an das Konsortium in den USA geschickt, das für solche Symbole zuständig ist. Emojis sind Bildschriftzeichen, die insbesondere in Chats und anderen Kurzmitteilungen verwendet werden.

In einer Online-Diskussion schrieb Rayouf Alhumedhi, für sie sei das Tuch eine Befreiung, weil sie so kontrollieren könne, was sie bedecke. Im Antrag für das neue Emoji wird betont, wie wichtig Bilder im digitalen Zeitalter für die Kommunikation seien. „Etwa 550 Millionen muslimische Frauen auf der Welt tragen den Hidschab mit Stolz. Es mag trivial erscheinen, aber es macht einen Unterschied, wenn du dich selbst auf der Tastatur siehst.“ Auch die männliche Kopfdeckung (Kufija) soll ein neues Emoji bekommen.

Rayouf Alhumedhi kommt dem Antrag zufolge aus Saudi-Arabien und lebt seit 2012 in Berlin. Ein Kopftuch trägt sie demnach, seit sie 13 ist. Rayouf sei sehr interessiert an sozialer Gerechtigkeit. Sie habe ein passendes Symbol auf ihrem Smartphone vermisst und sich zunächst an Apple gewandt, bevor sie vom zuständigen Unicode-Konsortium erfahren habe. Zu ihren Unterstützern gehört Alexis Ohanian, einer der Gründer der Online-Plattform Reddit. Gemeinsam mit ihm und der Grafikerin Aphelandra Messer hat die Schülerin bereits ein paar Vorschläge erarbeitet. Derzeit gibt es drei konkrete Entwürfe: einen Mann mit Kafiya, eine Frau mit Kopftuch und eine mit Hidschab.

Im November werden die Vorschläge dem Unicode-Konsortium präsentiert und wenn alles gut geht, werden die Symbole ab Juni 2017 weltweit auf den Smartphones erscheinen. (dpa)