„Wilderei hat schlimme Ausmaße angenommen“

Hardy Krüger Jr., 2015 in Hamburg. Forot: dpa | 4

Hardy Krüger jr. ist ein Weltreisender. Für das ZDF-Traumschiff ist der Schauspieler nach Tansania zurückgekehrt – an den Ort seiner Kindheit.

Auf der Ranch seines Vater Hardy Krüger lebte der heute 48-Jährige einst mit seiner Familie. Dazu ein dpa- Gespräch zu der Folge vom 16. April:

Welches sind denn Ihre stärksten Erinnerungen an damals?

Ich habe schöne Bilder aus meiner Kindheit, aus glücklichen Kindertagen. Wenn man da aufwächst, dann hat man den größten Spielplatz, den man sich vorstellen kann. Das ist für ein Kind ganz toll. Man kann rausgehen, man hat Tiere um sich herum, viele Kinder sind da. Eine Bilderbuchkindheit. Ich habe gute Erinnerungen.

Wie ist Ihr Eindruck von Tansania heute?

Antwort: Das Land ist sehr bewegt, man versucht viele Dinge zu ändern. Die Wilderei hat schlimme Ausmaße angenommen und langfristige Auswirkungen. Diese haben das Ökosystem durcheinander gebracht. Wenn Leitbullen einer Herde getötet werden, werden die Traditionen, sprich die alten Trampelpfade, nicht an die Jungen weitergegeben. Die wissen nicht wohin und laufen ziellos durch die Gegend. Sie finden die alten Trampelpfade nicht und wandern nicht mehr. Beim Wandern hinterlassen die Elefanten ihren Kot mit unverdauten Pflanzensamen, das heißt: Die Elefanten sind die, die die Pflanzensamen durch das Land tragen, damit das Land grün wird. Passiert das nicht mehr, wird das Land immer trockener. Die Wilderei hat also einen massiven Einfluss auf das Ökosystem. Aber das wissen die Leute nicht, und das interessiert sie auch nicht, weil sie einfach nur das schnelle Geld sehen. Da muss man sehr viel Arbeit leisten.

Was macht die Faszination dieses Landes aus?

Tansania ist immer eine Reise wert. Es ist relativ sicher, was Überfälle betrifft oder auch Probleme wie Malaria. Es gibt unglaublich schöne Gegenden. Der Kilimandscharo, der Mount Meru. Man sieht alle Tiere, die man sich vorstellen kann. Man kann Safaris machen, die traumhaft schön sind. Und das Klima ist sehr stabil. Man hat auch das Gefühl, dass man den Sternen sehr nahe ist. Das ist mir sonst nur in Australien einmal so gegangen, dass man das Gefühl hatte, dass einem die Sterne auf den Kopf fallen.

Haben Sie die Hatari-Ranch auch besucht?

Ja, wir waren auch im Shumata. Das war ja die Location für die Hatari-Ranch. Mein Vater hatte sich bei den Dreharbeiten so in diesen Ort verliebt, dass er die Ranch gekauft und aufgebaut hat. Bis 1970 war die autark mit einer eigenen Schlachterei, Hühnern, Schweinen. Man hat sich selber versorgen können. Aber dann wurde das Land kommunistisch, und es war nicht mehr möglich, die Ranch zu bewirtschaften. Wir sind mehr oder weniger enteignet worden und sollten das Land verlassen. Eine befreundete Familie bewirtschaftet die Ranch weiter, sie haben diesen Traum weitergeträumt.

Wäre eine Kreuzfahrt für Sie eine Form des Reisens?

Ich habe das einmal gemacht, weil mein Sohn sich das gewünscht hat. Ich bin sehr gerne auf dem Wasser und segele und fahre Boot, aber ich bin doch eher der Typ, der mit dem Motorrad alleine durch die Wüste fährt. Reisen ist für mich zeitlich sehr limitiert, und dann suche ich mir eher eine andere Form des Reisens aus. Von einem Schiff kann man nicht weg, man hat viele Menschen um sich herum und kommt nicht wirklich zur Ruhe –, was man im Urlaub ja möchte.