Schon Start der Tulpensaison in Amsterdam


„Drei, zwei, eins – los!“ Am 21. Januar fiel schon der Startschuss zur diesjährigen Tulpensaison auf dem Dam-Platz vor dem Königsschloss in Amsterdam, während der strenge Winter mit Schnee und Frost noch nicht an die Pracht blühender Blumen denken lässt.

Rund 17.000 Menschen – Einheimische und Touristen aus aller Welt – versammelten sich in einem Pflückgarten aus gut 200.000 gelben, roten, weißen, orange-, lila- und rosafarbenen Tulpen, die zuvor in mehrstündiger Handarbeit vor der historischen Kulisse „gepflanzt“ worden waren, und stellten sich einen bunten Frühlingsstrauß zusammen.

Ein Rekordjahr wird erwartet.

Initiatorin dieses bereits zum sechsten Mal stattfindenden Schauspiels zur Eröffnung des Nationalen Tulpenjahres war die Stiftung Tulpen Promotion Nederland (TPN), der gut 500 niederländische Tulpenzüchter angehören. TPN-Vorsitzender Arjan Smit zeigte sich mit dem Verlauf der Veranstaltung sehr zufrieden: „Der Nationale Tulpentag hat sich zu einer Veranstaltung von Weltrang entwickelt! Wir hätten uns für 2017 keinen besseren Start der Tulpensaison vorstellen können.“ Die letzte Blume des Pop-up-Gartens war gegen 16 Uhr gepflückt.

In den Läden wird es den Frühjahrsblüher in mehr als tausend verschiedenen Sorten und in Topqualität allerdings noch bis Ende April geben: von hellgelb bis dunkelviolett, lilienförmig bis gefranst und zweifarbig bis zu doppelter Blüte.

Tulpen haben in den letzten Jahren weltweit deutlich an Beliebtheit zugenommen; im Jahr 2017 wird die Tulpenproduktion in den Niederlanden zum ersten Mal die Zwei-Milliarden- Marke übersteigen. Verantwortlich dafür ist neben der hohen Qualität und dem erweiterten Sortiment auch der nachhaltige Anbau der Pflanze.

Ohne chemische Mittel

Holländische Tulpen werden gegenwärtig nicht im Boden, sondern vor allem auf dem Wasser ohne chemische Mittel angebaut. Der Energieverbrauch bei der Produktion ist im Vergleich zu anderen Blumen sehr niedrig und nimmt nach wie vor jährlich ab.

Rekordverdächtig zeigt sich auch der Keukenhof bei Lisse- Gut eine Million Menschen bewunderten hier 2016 die Frühjahrsblüher Tulpe, Narzisse & Co.

Am 23. März 2017 wird der 32 ha große Frühjahrspark wieder für acht Wochen seine Tore öffnen. Im Rahmen des Themenjahres „Dutch Design“ stellt der Park seine Pflanzungen ganz unter dieses Motto.

Den Höhepunkt des Themenjahres bildet ein 250 Quadratmeter großes Blumenmosaik, das auf ein Bild von Piet Mondrian zurückgeht.

Namhafte Künstler wie Gerrit Rietveld, Theo van Doesburg und eben Mondrian haben den Grundstein für das niederländische Design gelegt. Und bis heute sind niederländische Designer Branchenführer in den Bereichen Architektur, Mode-, Grafik- und Produktdesign.

2017: ein historisches Jahr für den Keukenhof

Bereits im letzten Oktober setzen die Gärtner die gut 80.000 Zwiebeln für das Mosaik. Keukenhof-Chefdesigner Martin Elling entwarf das Bild, das sich aus verschiedenfarbigen Tulpen, Krokussen und Traubenhyazinthen zusammensetzt. Insgesamt werden im Keukenhof jährlich ca. 7 Millionen Blumenzwiebeln gepflanzt. Keukenhof-Direktor Bart Siemerink unterstrich die besondere Bedeutung des Jahres 2017 für den berühmtesten Frühlingspark der Welt: „Es wird in jeder Hinsicht ein historisches Jahr für uns. Erstmals seit der Gründung 1949 haben wir bedeutende Umbauten vorgenommen, die vor allem den Besuchern zugute kommen und den Park noch schöner und großzügiger werden lassen.“ Den mehr als eine Million Besuchern aus gut 100 Ländern, die auch in diesem Jahr erwartet werden, steht ein komplett neuer Eingangsbereich mit mehreren Restaurants, Cafés, Toilettenanlagen, Souvenirshops, Boutiquen und Schließfächern zu Verfügung. Die Parkplätze wurden neu angelegt und die Gartenanlagen um 3 ha Schaufläche erweitert. (NBTC)

Der Keukenhof ist in diesem Jahr vom 23. März bis zum 21. Mai täglich von 8 bis 19.30 Uhr geöffnet (Kassenschluss um 18 Uhr; Erwachsene 16 €, Kinder unter drei Jahren frei, Kinder von vier bis 11 Jahren 8 €; Adresse: Stationsweg 166 A, 2161 AM Lisse).