Brussels Airlines fliegt seit 15 Jahren

Mit Musik feierte Brussels Airlines die Nachfolge der Sabena. | Brussels Airlines

Brussels Airport sandte Grüße an die Luftfahrtgesellschaft Brussels Airlines, die 15. Geburtstag feiern darf. Brussels Airlines sei nicht nur der wichtigste Kunde des Flughafens, sondern ein starker Partner im Ausbau des interkontinentalen Flugnetzes von Brüssel aus. Arnaud Feist, der geschäftsführende Vorstand von Brussels Airport Company (BAC), sieht in dem neuen Platz von Brussels Airlines innerhalb der Lufthansa ein Zeichen für vielversprechenden Aufbruch.

Während die belgische Gesellschaft Brussels Airlines an der Seite von Germanwings in der Lufthansa-Familie neuen Herausforderungen entgegenblickt, darf sie erst einmal innehalten. Nach Turbulenzen, die auch dem früheren Partner Swissair anzulasten sind, hat Brussels Airlines (BA) mit weniger Kapazitäten an Flugzeugen und Personal seinen Platz unter den Anbietern behaupten können. Die eigenen Flugzeuge sind auch geeignete Werbepartner auf internationalen Flugrouten, vornehmlich in Afrika. Mit den Motiven von Magritte, Tintin und den Roten Teufeln werben die Flugzeuge mit Trümpfen aus der Heimat, die international hoch geschätzt sind. „So projiziert BA ein positives Bild von Belgien“, lobt Arnaud Feist.

Bernard Gustin blickt als Chef der Fluggesellschaft auf die kurze, doch äußerst wichtige Geschichte der 15 Jahre zurück. Das Bordmagazin der Flugzeuge wendet sich in diesem Monat ausführlich an die Kunden, um auf die noch junge Geschichte des Unternehmens hinzuweisen. Brussels Airlines sei seinerzeit mit dem Auftrag gestartet, Brüssel als EU-Knotenpunkt in den Vordergrund zu rücken. Die Welt sei ständigen und sich stets schneller folgenden Wechseln ausgesetzt, und diesen müsse sich Brussels Airlines anpassen.

Das Unternehmen startete 2012 mit Flügen zu 30 europäischen Zielen. Heute stehen mehr als 100 Destinationen auf dem Programm. Afrika sei „zweite Heimat“ geblieben, bemerkt der Chef der Gesellschaft. Heute werden 19 Ziele in Afrika angesteuert. Die USA und Kanada befinden sich wieder auf dem internationalen Flugplan, Indien kommt in Kürze hinzu. Die Partner Lufthansa Group und Star Alliance sichern zusätzliche Verknüpfungen in dem weiten Netz, in dem die Brüsseler ihren Platz behaupten konnten. Als Brussels Airlines vor 15 Jahren den Neustart wagte, waren 169Euro das preisgünstigste Angebot für einen Flug in Europa. Heute kann ein Gast schon für 29Euro einen einzelnen Flug buchen. In der Business Class bieten Sitze auf den Fernflügen den Komfort eines Bettes. Die Zahl der Flugreisenden, die Brussels Airlines vertrauen, steigt ständig: von 2,5 Millionen in 2002 auf deren heute acht Millionen. Zehn eigene Flugzeuge stehen für die langen Flugstrecken bereit. In Kürze werden für alle Ziele Flugzeuge von Airbus bereitstehen. Mehr als die Hälfte aller Kunden registrieren sich vorab über Internet.

Zu Beginn hatte Brussels Airlines nur Business Class und Economy Class angeboten. Heute können die Kunden für Flüge in Europa zwischen vier Preis- und Komfortformeln wählen. Bernard Gustin will, dass sich die Reisenden wie Gäste wohlfühlen. Er sieht der Zukunft als Partner in der Lufthansa Group mit Zuversicht entgegen.

Der Konkurs der einstigen Sabena hatte düstere Wolken aufziehen lassen. Doch vier Monate später erfolgte mit öffentlichen und privaten Finanzmitteln der Start von SN Brussels Airlines. Im Jahr 2008 stieg Lufthansa als Partner mit 45 Prozent Kapitalbeteiligung mit ins Boot. Im vergangenen Jahr sicherte sich Lufthansa die weiteren 55 Prozent und entscheidet seitdem eigenmächtig über die Zukunft der belgischen Fuggesellschaft. Zu dessen Trümpfen gehört das Vertrauen von Kunden, die sich an Bord der Flugzeuge wohler fühlen als in der Enge an Bord von ausgesprochenen Billigfliegern. (hw)