Vivant: „Triangel für den Bedarf in unserer Region überdimensioniert“

Auftritt von „The Magic Platters“ zu Beginn des Jahres im St.Vither Triangel. | GrenzEcho

„Gleichzeitig haben wir aber auch stets darauf hingewiesen, dass das Triangel für den Bedarf in unserer Region überdimensioniert sei. Genau dies bewahrheitet sich nun“, so die Fraktion in einer Mitteilung. Bei genauerer Analyse des Veranstaltungskalenders 2016 falle auf, dass 40 Prozent der Veranstaltungen Proben seien, die weniger oder keine Einnahmen generierten als Normalveranstaltungen. Zudem seien die drei Versammlungsräume mit einer jährlichen Nutzung von rund vier Prozent – was durchschnittlich 1,2 Nutzungen pro Monat und Raum ergibt – so gut wie ungenutzt. Darüber hinaus fänden nur rund 20 Prozent der Veranstaltungen im großen Saal statt, 15 Prozent dagegen im Café Trottinette. Dies „verbessere“ zwar die Statistik, doch sei für diese Art der Veranstaltungen kein Kulturzentrum nötig, denkt Vivant.

Auch die Tatsache, dass mehr als ein Drittel (rund 37%) der Veranstaltungen (inklusive Proben) auf das Konto der Theatergruppe Agora gehe, relativierten die Aussagekraft der Gesamtzahl von 366 Veranstaltungen für das letzte Jahr – vor allem was die Reichweite und die Vielfalt betrifft. „Insgesamt zählen wir ohne Probe-, Versammlungsräume, Café Trottinette und Foyer in etwa 145 Veranstaltungen, davon 70 im kleinen und 75 im großen Saal“, so Vivant.

Auch ein Blick auf den Haushalt des Triangel lohne sich. Dieser führt für 2016 Gesamtausgaben in Höhe von 1,56Millionen Euro inklusive Infrastrukturkosten auf. Der Zuschuss der DG und der Stadt St.Vith, um das Defizit aufzufangen, betrage etwa 879.000Euro (inklusive Leasingrate für die Infrastruktur). „Wenn man diese Zahl auf die einzelnen Veranstaltungen herunterbricht und dabei die Saalgröße anteilsmäßig berücksichtigt, so beteiligt sich die öffentliche Hand mit rund 3.000 Euro pro Event im kleinen Saal und rund sage und schreibe 9.000 Euro pro Veranstaltung im großen Saal. Würde man die Veranstaltungen im Foyer noch zu denen im großen Saal hinzufügen, käme man immerhin noch auf mehr als 7.300 Euro Zuschuss pro Event“, rechnet die Fraktion vor. In diesen Zahlen enthalten seien aber auch kommerzielle beziehungsweise private Veranstaltungen enthalten. Egal, wie man rechne – die Zahlen seien zu hoch.

„Wir haben nie bestritten, dass ein Kulturzentrum in St.Vith einen Mehrwert für unsere Gemeinschaft darstellt. Doch diesen Mehrwert könnte es aber genau so bieten, wenn es kleiner und bescheidener geplant und gebaut worden wäre.“ Beim Verwalten von Steuergeldern müssten politisch Verantwortliche mit Maß und Verhältnismäßigkeit planen – gleichgültig, ob es um „eigene Projekte“ (wie Parlament oder Regierungssitz) oder um ein Kulturzentrum oder eine Schule geht. (red/sc)