Kräfte „von außen“ gezielt für den Standort sensibilisieren

Zur Sprache kam beim Besuch von Oliver Paasch auch der fehlende qualifizierte Nachwuchs am Arbeitsmarkt. | 4

Bei der Power-Point-Präsentation ebenso wie beim Rundgang über das weitläufige Betriebsgelände am „Wejerwääch“ taten sich Daniel Niessen zahlreiche Ansätze auf, die die Firma J.M. Leufgen AG förmlich zum Markenbotschafter prädestinieren.

Wobei die arbeitsrechtlich „verordnete“ Ansiedlung im Großherzogtum keineswegs ein Hindernis sein muss, dass sich der Schönberger Betrieb in naher Zukunft dem Kreis „Ein Unternehmen aus Ostbelgien“ anschließt.

Übrigens eine Kampagne, bei der Daniel Niessen, im Ministerium zuständig für Standortmarketing, beim Besuch in Schönberg Anfang Mai die Bewerbung Nummer 200 verkünden konnte. Hierunter nahezu achtzig Prozent gewerbliche Unternehmen aller Größenordnungen, die mit dem Label nicht nur ihre regionale Herkunft dokumentieren, sondern für die Qualität und Vielfalt des Standortes Ostbelgien werben.

Das Label „Ein Unternehmen aus Ostbelgien“ führt auf seinem Dokumenten und Fahrzeugen seit kurzem ebenfalls Metallgestaltung Ferdy Meyers, der seit einigen Jahren im weitläufigen Komplex der Firma J.M. Leufgen AG beheimatet ist, wo er mit fünf Beschäftigten (allesamt im eigenen Betrieb ausgebildet) eine autonome großräumige Schlosserei betreibt.

Er (wie viele Partner aus dem klassischen Handwerk) machen vor allem mobil für die Akquise qualifizierten Personals, das in naher Zukunft unweigerlich von außen kommen muss. Hintergrund ist die unverrückbare Altersstruktur, die die Situation zeitnah verschärfen wird. In den nächsten fünf Jahren gehen zahlreiche aktive Kräfte in Ostbelgien in Rente und hinterlassen vielerorts strukturell-personelles Brachland, das aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge der potenziellen Nachrücker nicht adäquat „bewirtschaftet“ werden kann. Der Beleg in Zahlen: Die so genannte Ersatzquote aus dem Arbeitsmarkt ist seit drei Jahren unter eins gesunken, heißt: es gibt aktuell bei uns mehr Menschen, die den Beruf altersbedingt verlassen, als Menschen, die nachrücken.

Und sie wird weiter sinken – auf unter null Komma sieben bis zum Jahre 2025. Konkret: Für zehn Menschen, die dann den Arbeitsmarkt verlassen, rücken nicht einmal mehr sieben nach. Und das auch nur unter der Voraussetzung, dass diese „Nachrücker“ in Ostbelgien bleiben und nicht zwischendurch abwandern, so eine weitere Sorge des Marktes.