Zu den Unternehmen, die es auf dem komplexen Terrain der Energiepässe zu hoher Fertigkeit gebracht haben, zählt heute landesweit Certinergie mit Sitz in Verlaine, für das aktuell ca. vierzig Prüfer laufend zwischen den Ardennen und der Küste im Einsatz sind. Gegründet im Jahre 2010 in Verlaine von einem jungen Juristen und einem angehenden Notar, griff das Unternehmen zunächst auf auswärtige Experten zurück. Bereits nach zwei Jahren war die Nachfrage derart stark gestiegen, dass das Unternehmen nun eigene zertifizierte Prüfer einstellte.
Über vierzigtausend Zertifikate wurden bereits ausgestellt, wobei die Nachfrage in den letzten Jahren beständig gestiegen ist, „denn beim Eigentümer- oder Mieterwechsel besteht die zwingende Notwendigkeit eines Energiepasses durch einen anerkannten Experten“, so Axel Rothkranz von Certinergie. Mit dem gebürtigen Eupener, bisher zuständig für das Großherzogtum Luxemburg, ist seit Jahresbeginn ebenfalls ein deutschsprachiger Experte in und für Ostbelgien verfügbar.
Der Antrag kommt vom Noch-Besitzer, vom Vermieter oder von der Immobilienagentur respektive vom Notarbüro im Auftrag des Eigentümers. Gefragt ist seitens der Wallonischen Region ein umfassender „Scan“ der bestehenden Wohneinheit. Wichtig ist hierbei ein „Kunden Interface“, den Certinergie via Webseite anbietet. Mit diesem Werkzeug kann der Antragsteller online seinen Wunschtermin für den Hausbesuch angeben, den Endpreis laut gewünschter Leistungsbeschreibung errechnen und einen Auftrag erteilen. Kurzum: Er klickt sich durch die Fragen, bis er sein Paket fertig geschnürt hat – wodurch der Prüfer selbst vorab nichts hinterfragen muss. Der Fragenkatalog gibt alle erdenklichen Formate vor, ist sehr übersichtlich gestaltet und führt den Antragsteller wie eine Art Navigationssystem durch seinen Antrag.
Im Anschluss kontaktiert das Unternehmen den Hausherrn oder Besitzer/Makler für einen konkreten Termin (Datum und Uhrzeit), der innerhalb von fünf Tagen anberaumt wird. Beim Ortstermin selbst, auf rund neunzig Minuten veranschlagt, sollte der Antragsteller möglichst dabei sein, damit der Zugang zu allen Räumen gewährleistet ist.
