Durchschnittliche Baufläche unterliegt ständigem „Schrumpfungsprozess“

Es liegt auf der Hand: In Zukunft müssen wir mit respektive aus weniger Platz mehr machen. Ein Trend, der aber bereits in vollem Gange ist, wie Vergleichszahlen der letzten eineinhalb Jahrzehnte belegen: Im Jahre 2000 betrug die durchschnittliche Neubaufläche noch 160 Quadratmeter – gegenüber heute 133 in Flandern und 129 in der Wallonie.

Zu wenig Baugrund auf regionalem Markt

Bei den Wohnungen ist der Unterschied noch auffälliger: Ein Appartement von 85 Quadratmetern ist in den letzten zwei Jahren im Schnitt auf 75 Quadratmeter „geschrumpft“. Ein Grund für die zunehmend geringere Bau- und Wohnfläche liegt im kontinuierlichen Preisanstieg beim Baugrund, der somit zugleich kleiner geworden ist.

Selbst in der Eifel, wo noch vor ein, zwei Jahrzehnten die Ausweitung der Bauparzellen offenbar grenzenlos schien. „Zwar sind die Grundstückspreise in der Eifel nach wie vor günstiger als im Eupener Land“, weiß Dany Radermecker von Immo Nyssen, „aber auch längst nicht mehr so attraktiv wie vor zehn Jahren. Erstens ist die Nachfrage ungebrochen hoch, zweitens wird gerade in ortskernnaher Lage kaum Baugrund frei und drittens kennen die potenziellen Verkäufer in der Zwischenzeit das allgemeine Preisniveau.“

Weniger Platz steht aber vor allem in der Stadt zur Verfügung, wie Winfried Hautermann von DHA Immobilien in Erinnerung ruft – „während aber zugleich ein Trend hin zum Zentrum erkennbar ist“. Die Gründe für diese Bewegung vom Land zurück in die Stadt sind vielschichtig, so ältere Bevölkerung mit Hang zu Fußläufigkeit, steigende Fahrzeug- und Spritpreise, Zeitaufwand für berufliche Pendler inklusive Stress durch Stau, rückläufiges Dienstleistungsangebot auf dem Lande…

Immobilien bleiben optimale Investition

Doch ungeachtet aller Trends bleibt eines unverrückbar: Immobilien gelten weiterhin als optimale Investition. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Branche ein Plus von 0,8 Prozent bei den Transaktionen. Damit nicht genug: Eine aktuelle Studie ergab, dass ein durchschnittliches Haus in Flandern im letzten Jahrzehnt um 23,1 Prozent teurer geworden ist.

Eine Erkenntnis, die auch in Ostbelgien gilt, wo „der Ankauf von Immobilien weiterhin als sichere Geldanlage erachtet wird“, wie namentlich Bettina Rathmes von EU-Immobilien unterstreicht. „Und so lange die Banken keine lu-krativeren Erträge bei Sparguthaben in Aussicht stellen, dürfte sich an der Kauffreudigkeit kaum etwas ändern“, ergänzt Dany Radermecker von Immo Nyssen.