Bunter Blick hinter (dünne) Mauern



Ein Energiepass, ebenfalls EEB für Energieeffizienzbescheinigung genannt, ist ein obligatorisches Dokument, das bei jeder Immobilientransaktion verpflichtend ist. Es liefert Kennwerte über den theoretischen Energieverbrauch eines Anwesens, für den potenziellen Käufer oder Mieter eine wichtige energetische Grundlage. In Belgien unterliegt besagte Bescheinigung den Regionen, wodurch zwischen Wallonie, Brüssel und Flandern durchaus eine differenzierte Handhabung im Prozedere gegeben sein kann.

Allerorts jedoch ist der Energiepass zwingend vor einem Verkauf oder einer (Neu)vermietung. Mit der Auflage, dass sich die Energieeffizienz in jeder Werbung der zu kaufenden und zu mietenden Wohneinheit finden muss. Auch ist es unerlässlich, dass dem Käufer oder Mieter der besagte Ausweis vor Unterzeichnung eines Vertrages vorliegen muss, ansonsten kann er sein Einverständnis zum Kauf- oder Mietvertrag verweigern (oder zumindest hinauszögern).

Von A bis G reicht die Skala, wobei das „A“ der Energieverbrauchsklasse von Passivhäusern entspricht, wogegen Neubauten durchweg mit B oder C bewertet werden (ähnlich den Energieklassen bei Haushaltsgeräten). Die weitere Einordnung ist vorrangig vom Alter der Gebäudehülle abhängig, die die Prüfer in Augenschein nehmen. Hierbei können nachträgliche energetische Verbesserungen die Wertung positiv beeinflussen, wie etwa Maßnahmen zur Dämmung oder der Einbau neuer Fenster.

Bei Eigentumswohnungen wird der Energiepass für das gesamte Gebäude ausgestellt, bei Verkauf oder Vermietung von Appartements ist ein Ausweis für jede Wohneinheit erforderlich.

Hintergrund: Ausweis belegt  den Ist-Zustand

Der Fachausdruck ist ein kleiner „Wortbandwurm“. Energieeffizienzbescheinigung, kurz: EBB, ist der Name des Dokuments im Fachjargon. Marktüblich heißt es dagegen knapper und markiger Energiepass respektive -ausweis. Ein „Papier“, das den energetischen Ist-Zustand eines Gebäudes oder eines Appartements dokumentiert, heißt: die Höhe des tatsächlichen oder geschätzten Energieverbrauchs bei normaler Nutzung. Das mehrseitige Dokument ist heute ein unerlässliches Instrument, um Wohneinheiten miteinander vergleichen zu können, da es den Energiebedarf „sichtbar“ macht. Erstellt wird das Dokument von einem anerkannten EEB-Gutachter mit entsprechender Schulung gemäß den gesetzlichen Vorgaben. Der Prozess erfolgt im Zuge einer Bestandsaufnahme vor Ort, ergänzt um ein offizielles Computerprogramm. Der im Bericht festgehaltene Kennwert (gestaffelt von A bis G, ähnlich den Energieklassen bei Haushaltsgeräten) erlaubt dem potenziellen Interessenten, die Energieeffizienz und somit den Energiebedarf verschiedener, aber dennoch vergleichbarer Wohnungen untereinander auszuloten.