Beliebte „Brutplätze“ lauern in Bad, Küche und Schlafzimmer

Ein handlicher, praxisnaher Ratgeber zum Problem Schimmel. | 4

Seit Monaten ging das so… Ständiges Niesen, tränende Augen. Fast wie bei einem Heuschnupfen. Komisch nur, dass die Symptome nachließen, sobald Isabelle K. nach draußen ging. Was machte den Unterschied? Was war der Auslöser für das spürbare Unwohlsein drinnen?

Irgendwann machten Freunde sie auf den muffigen Geruch in ihrer Wohnung aufmerksam. Isabelle K. selbst hatte sich wahrscheinlich bereits daran gewöhnt. Schnell kam ein böser Verdacht auf… War womöglich Schimmelbildung die Ursache für die hartnäckigen Beschwerden?

Die Antwort lieferte ein Blick hinter den Schrank im Schlafzimmer, wo der Bewohnerin auf einer Fläche von fast einem Quadratmeter schwarze Schimmelpilze ins Auge stachen. Ihre Erkenntnis: Gerade dort, wo wir die meiste Zeit unseres Lebens verbringen, lauern nicht selten die größten Gefahren für unsere Gesundheit, sprich: in unseren eigenen vier Wänden.

Hierunter in (allzu) vielen Fällen Schimmelbildung infolge Feuchtigkeit, aber ebenso Ausdünstungen von Teppich- oder Parkettkleber, giftige Chemikalien in Textilien und anderes mehr.

Gerade in den warmen Monaten des Jahres bietet die feuchtwarme Luft nahezu ideale Bedingungen für Schimmelwachstum. Hinzu kommt der natürliche Schwitzeffekt, wodurch die Luftfeuchtigkeit im Raum weiter ansteigt.

Beliebte „Brutplätze“ sind das ohnehin feuchte Bad, ferner unsaubere Küchenbereiche und unangemessen belüftete Schlafzimmer. Nicht ausgeschlossen sind bei extrem sensiblen und immungeschwächten Menschen Schleimhautreizungen oder Atembeschwerden, ausgelöst durch das Einatmen der Schimmelpilzsporen.

Wichtigstes „Gegenmittel“, um dem Aufbau von Schimmelpilz vorzubeugen, ist und bleibt ein ausreichender Luftaustausch. Zweimal am Tag für je etwa fünfzehn Minuten Stoßlüftung kann da bereits maßgeblich vorbeugend wirken. Und sollte es dennoch zu Befall kommen, bietet sich bei kleineren Flächen zunächst eine Säuberung mit Haushaltsreiniger an.

Interessanten, wenngleich mitunter schonungslosen Lesestoff zum Thema liefert ein Buch, das im Vorjahr von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen herausgegeben wurde.

Unter dem Titel „Feuchtigkeit und Schimmelbildung – Erkennen, beseitigen, vorbeugen“ greift die kartonierte Publikation auf 240 Seiten (ISBN-13: 978-3863360603) Stichworte und Fragen auf wie u.a. * So wirkt sich Schimmel auf die Gesundheit aus * Typische Ursachen für einen Feuchte- oder Schimmelschaden * Was tun bei Schäden? Wenn Selbsthilfe nicht reicht * Wer zahlt? Miet-, Bau- und Versicherungsrecht kompakt erläutert * Schimmelbefall vermeiden: Tipps zum Umbau. Ein lesenswerter Ratgeber, der in Fachkreisen breite Beachtung gefunden hat.