Bei Orange und Rot fällt der Preis schnell in den Keller

Certinergie gehört zu den führenden Anbietern landesweit, ist mit Axel Rothkranz auch in Ostbelgien präsent. | 4

In der Wallonie datieren vierzig Prozent der Häuser und/oder Wohnungen noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Ein statistischer Wert, der für Ostbelgien freilich nicht in diesem Maße greift, besonders nicht in der Eifel, wo die Ardennenoffensive im Winter 1944-45 durch zahlreiche Orte eine zerstörerische Spur gezogen hat. Doch gerade in weiten Teilen der Provinzen Luxemburg und Hennegau ist die Bausubstanz erkennbar in die Jahre gekommen. Mit der Folge, dass knapp siebzig Prozent des Wohnraums teils deutlich älter als vierzig Jahre sind, konkret: vor 1973 errichtet wurden und somit vor dem ersten „Ölschock“. Zum Hintergrund: Ausgelöst wurde die erste und folgenschwerste Öl(preis)krise durch den Jom-Kippur-Krieg im Oktober besagten Jahres und die Drosselung der Fördermengen durch die arabischen Staaten, die mit diesem Schritt die westlichen Länder (die sich auf die Seite Israels geschlagen hatten) unter Druck setzen wollten. Mit einem Schlag, am 17. Oktober 1973, stieg der Preis pro Barrel von rund drei US-Dollar auf über fünf US-Dollar, im Laufe der nächsten zwölf Monate auf über zwölf US-Dollar.

Gerade bei den Gebäuden aus der Zeit vor 1973 scherte sich niemand um den Energiebedarf respektive -verlust. Weshalb dieser Wohnraum bei der Erstellung eines Energiepasses durchweg in den roten Bereich abrutscht und heute allein schon das Baujahr eines Anwesens meist ein wichtiges Indiz für seine energetischen Ist-Zustand ist.

Aber selbst wenn der Energiepass wichtige Indikatoren zum Heiz- oder Verbrauchsstatus liefert, weisen vor allem Verbraucherschutzzentralen immer wieder darauf hin, dass weder die einzelnen Klassen noch der Ausweis als Ganzes unmittelbare Rückschlüsse auf die zu erwartenden Energiekosten oder den individuellen Energieverbrauch zulässt. Gerade in Wohnkomplexen gibt es oft deutliche Abweichungen, meist abhängig von der Lage einer Wohnung im Gebäude. Appartements im Erdgeschoss, unterm Dach oder mit vielen freien Außenwänden tendieren zu einem deutlich höheren Energieverbrauch.

Maßgebend bleibt zudem das eigene Heizverhalten – und das lässt sich im Energieausweis in keiner Weise abbilden. Vielfach gelten zwanzig Grad als durchschnittliche Raumtemperatur, jedes Grad mehr erhöht den Energieverbrauch um knapp sechs Prozent.