Viel Abwechslung im neuen Bildband „Täglich Ostbelgien“

In luftiger Höhe oder mit festem Boden unter den Füßen: Einige Fotos aus dem Buch sind voll Dramaturgie und Spannung. Bild: David Hagemann | 4



„Man merkt nie, was schon getan wurde, man sieht immer nur, was noch zu tun bleibt.“ Dieses Zitat steht neben dem Bild vom 1. Mai, dem „Tag der Arbeit“. Daneben ist eine stimmungsvolle Abendaufnahme vom Parlamentsgebäude am Eupener Kehrweg zu bewundern.

Es ist ein – auch schon äußerlich – außergewöhnliches Werk: 768 Seiten stark, stolze 1,7 Kilogramm schwer und gedruckt im nicht alltäglichen 14mal21-Zentimeter-Querformat. Das Buch liegt tatsächlich schwer in der Hand, der Leser bekommt viel Abwechslung geboten: Jedem Tag des Jahres ist eine Doppelseite gewidmet, die rechts mit einem Bild und links mit Datum und einem Gedanken oder Zitat zum Tag versehen ist. Alleine schon die sehenswerten und professionellen Fotografien sind eine Betrachtung wert.

Sie stammen überwiegend vom GrenzEcho-Fotografen David Hagemann. Der 1977 in Eupen geborene Hagemann absolvierte eine Ausbildung bei Christian Charlier (xact photography) und war Assistent bei Hermann Weisweiler in Aachen/Eupen. Anschließend war er selbstständiger Fotograf in Hamburg. Zu seinen Kunden gehörten renommierte Häuser wie der Axel-Springer-Verlag und Sports Illustrated. Seit 2009 arbeitet er für das GrenzEcho und den Aachener Print‘n Press Verlag.

Wie kaum ein anderer schafft er es, Menschen ins rechte Bild zu setzen: Seine Aufnahmen strahlen Kraft und Authentizität aus. Sie sind unverkennbar und einzigartig. David Hagemann merkt man die Verbundenheit mit Landschaft und Menschen an. „Wir haben uns bemüht, eine ausgewogene Auswahl zu treffen und die Jahreszeiten sowie besondere Ereignisse in diesem ostbelgischen Jahreskalender zu berücksichtigen“, sagt GrenzEcho-Verlagsleiter Guido Bertemes. „Es war eine spannende Reise durch das Jahr, wir haben immer eine Auswahl treffen müssen. Schade, dass das Jahr nur 365 bzw. 366 Tage hat, wir hätten ohne Weiteres noch mehr Bilder berücksichtigen können“, so Guido Bertemes.

Die Bandbreite der Motive reicht von stimmungsvollen Landschaftsimpressionen (vom verschneiten Hohen Venn, ausufernde und weite Naturlandschaften), von Veranstaltungen (vom Karneval zu den zahlreichen Weihnachtsmärkten zum Jahresende), Detailfotografien bis hin zu ostbelgischen Ereignissen. „Täglich Ostbelgien“ bietet eine große Bandbreite außergewöhnlicher Einblicke im Wechsel der Jahreszeiten.

Das Zusammenspiel von Bild und Text gibt Denkanstöße. Die Zitate zusammengetragen hat Guido Bertemes. Er bediente sich dabei aus verschiedenen Quellen. Eine dieser Quellen waren die in den letzten Jahren vom Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft (PDG) mit dem Literaturpreis ausgezeichneten Werke. Hier fanden sich sehr oft spannende und informative Textpassagen. Aber auch humorvolle und einfach nur freche Sprüche sind im Buch vermerkt. Und dass Ostbelgien keinen Halt vor großen Namen macht, beweist die Tatsache, dass auch Zitate von Antoine de Saint-Exupéry, Victor Hugo und William Shakespeare den Weg ins Buch gefunden haben. Der Band ist ein Begleiter durch den Tag – den man gern öfter in die Hand nimmt. Ein Buch, das überzeugt und Spaß macht. „Die Geschichte endet nicht mit uns“, schrieb der griechische Philosoph Sokrates. (red)

David Hagemann: Täglich Ostbelgien, Bilder und Gedanken für jeden Tag; 768 Seiten, 14 x 21 cm im Querformat, gebunden, Lesebändchen, 35 Euro; ISBN 978-3-86712-120-0; Erhältlich im Buchhandel und in den Grenz-Echo-Geschäftsstellen; www.gev.be