Gedenken auf See für Besatzung von deutschem Weltkriegs-U-Boot

Mit einer Zeremonie vor der belgischen Küste ist am Sonntag der 22 toten Soldaten eines deutschen U-Boots aus dem Ersten Weltkrieg gedacht worden. Für die Gedenkfeier auf See fuhren deutsche und belgische Regierungsvertreter auf der Fregatte „Brandenburg“ zum Fundort des Wracks etwa 20 Seemeilen vor Ostende. Dort ehrten sie die Verstorbenen mit Kränzen und einer Schweigeminute.

Das deutsche U-Boot vom Typ UB29 war im vergangenem Sommer mehr als 100 Jahre nach seinem Untergang aufgespürt worden. Die deutsche Marine hatte während des Ersten Weltkriegs zwischen 1914 und 1918 drei große U-Boot-Stützpunkte in Belgien und versenkte vor der Küste mehr als 2500 Schiffe. Die Kriegsgegner bekämpften die Deutschen mit Minen. Eine dieser Bomben wurde dem U-Boot wohl zum Verhängnis. Das Wrack soll mit den sterblichen Überresten der Besatzung am Grund des Meeres bleiben.

Am Samstag hatte Belgien dieses U-Boot und zwei weitere Wracks aus dem Ersten Weltkrieg als Kulturerbe anerkannt. Anlass war die Eröffnung einer Ausstellung zum 100. Jahrestag des britischen Angriffs auf damals von Deutschland besetzte belgische Hafenstädte. An der Feier nahmen auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet, der deutsche Botschafter in Belgien, Rüdiger Lüdeking, und die britische Prinzessin Anne teil.

„Das deutsche Unterseeboot ist einzigartig, weil noch nie ein U-Boot aus dem Ersten Weltkrieg so gut erhalten gefunden wurde“, sagte Nordsee-Staatssekretär Philippe De Backer (Open VLD). Die drei Wracks erzählten ein düsteres Kapitel der europäischen Geschichte, die gleichwohl in Erinnerung behalten werden müsse. (dpa)