Levi Strauss machte die Jeans weltberühmt

Familie Strauss wandert aus. Sie beantragt Pässe und Genehmigungen, kratzt Geld zusammen und packt ihre Sachen. Mit dem Schiff fährt die Familie in die Vereinigten Staaten von Amerika, kurz USA.

An Bord: Mutter Rebecca, ihre beiden Töchter und Sohn Levi. Was da noch keiner weiß, Levi Strauss wird einmal berühmt sein. Denn er macht die Jeans-Hose weltbekannt!

Bislang lebte die Familie im Dorf Buttenheim. Das liegt im heutigen deutschen Bundesland Bayern. Die Familie gehört dem jüdischen Glauben an. Für Juden galten damals strenge Gesetze. „Sie durften nur bestimmte Berufe ausüben, kein Land besitzen und auch nicht einfach so heiraten. Viele Juden lebten daher in Armut, auch Levi Strauss und seine Familie“, erzählt Tanja Roppelt. Sie leitet das Levi Strauss Museum in Buttenheim. Als der Vater von Levi starb, wurde es für die Familie immer schwerer, Geld zu verdienen. Deshalb entschied sie: Wir gehen weg. Und sie waren mit ihrer Entscheidung nicht allein. Vor rund 170 Jahren wanderten viele Menschen in die USA aus.

Zunächst half Levi Strauss noch im Geschäftseiner Brüder mit.

Das Land befand sich noch mitten im Aufbau, neue Gegenden wurden besiedelt und neue Städte gegründet. Alles schien hier möglich.

Zunächst half Levi Strauss noch im Geschäft seiner Brüder mit. Diese waren bereits einige Jahre zuvor ausgewandert und handelten in der Stadt New York unter anderem mit Stoffen. 1853 zog es ihn dann ans andere Ende des Landes: an die Westküste, in die Stadt San Francisco. Dort war nämlich mächtig was los!

Man hatte Gold gefunden – und Tausende Menschen machten sich nun auf die Suche nach mehr davon. „San Francisco war ein wichtiger Knotenpunkt. Fast alle Goldsucher mussten hier durch“, erklärt die Fachfrau. Levi Strauss gründete ein Warenhaus und verkaufte Stoffe und Kurzwaren. Das waren zum Beispiel Zahnbürsten, Hosenträger und Knöpfe. Alles, was Goldsucher eben so brauchten.

Eines Tages bekam er Post. Es war ein Brief von einem Mann namens Jacob Davis. Er war Schneider von Beruf und hatte eine besonders robuste Hose entwickelt: Sie bestand aus einem blauen, festen Stoff und die Hosentaschen wurden beispielsweise durch Nieten aus Metall verstärkt. Für Goldsucher genau das Richtige!

Die beiden Männer meldeten ein Patent auf die Hose an. So konnten sie sicher gehen, dass ihnen niemand die Idee klaute. Levi Strauss sorgte dann für den Verkauf. Damals trug diese Arbeitshose den Namen „waist overall“. Also: Hüft-Overall. Man zog sie über die eigentliche Hose drüber. Heute kennen wir sie unter einem anderen dem Namen: Jeans! (dpa)

<p>Eine Statue im Museum zeigt, wie Levi Strauss aussah.</p>
Eine Statue im Museum zeigt, wie Levi Strauss aussah. | Levi Strauss Museum

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