Stundenblume feiert 25-jähriges Bestehen – In schönen Erinnerungen schwelgen

Die beiden Gründungsmitglieder Maria Klöcker (links) und Chris Van Hoof stoßen auf das Silberjubiläum der Stundenblume an. | Dagmar Fintz

1993, ein Vierteljahrhundert her, Bill Clinton wird Präsident der USA, wir trauern um unseren beliebten König Baudouin und Albert II. wird gekrönt, aber es ist auch das Gründungsjahr der Stundenblume durch einige engagierte Landfrauen in Ostbelgien.

Und so wurde im Juni dieses Jahres das Jubiläum des 25-jährigen Bestehens würdig begangen. Es wurde in schönen Erinnerungen geschwelgt und die Gelegenheit genutzt, mit den Menschen, die mit der Stundenblume verbunden sind, über neue Projekte auszutauschen.

Alle Wünsche in einem Event und an einem Datum unter einen Hut zu bekommen, war organisatorisch schwer zu bewerkstelligen und so wurde entschieden, ein Dreitagesprogramm mit unterschiedlichen Schwerpunkten zu erstellen.

Gestartet wurde am 14. Juni mit einer öffentlichen Veranstaltung. Die Stundenblume konnte die Kabarettistin Ramona Schukraft alias Sybille Bullatschek (www.haus-sonnenuntergang.be) für einen Abend im Jünglingshaus Eupen verpflichten. Unter dem Motto „Pflege lieber ungewöhnlich“ nahm sie das Leben im Pflegeheim liebevoll und komisch unter die Lupe. Die Besucher, unter ihnen zahlreiche Menschen, die beruflich mit dem Thema verbunden sind, waren begeistert und es wurde viel gelacht. Bei ihrem ersten Auftritt in Belgien nahm Frau Bullatschek uns mit auf einen erfrischend kurzweiligen Ausflug ins Haus Sonnenuntergang. Die schwäbische „Pflägerin der Herzen“ erfreute mit vielen Pointen und originellen Songs, hatte aber auch den ein oder anderen nachdenklichen Gedanken im Gepäck.

Am Freitag gingen die Jubiläumsfeierlichkeiten weiter, und zwar mit einem Festakt in dem wunderschönen restaurierten „Kloster Heidberg“ Eupen. Eingeladen waren neben den Ehrenamtlichen die Bürgermeister der Gemeinden, die Verantwortlichen im Bereich Seniorenpolitik der DG sowie Partnerorganisatoren und Gönner unseres Projektes.

Begrüßt wurden die Anwesenden durch die Präsidentin des Verwaltungsrates, Gaby Wirtz. Locker führte Gisela Cloot, Geschäftsführerin des Landfrauenverbandes und der Stundenblume, durch den Nachmittag. Als Stellvertreterin des Bischofs Jean-Pierre Delville übermittelte dessen Delegierte Fina Keifens ein Grußwort. Die Mitgründerin der Stundenblume, Maria Klöcker, 1993 Bezirksleiterin, unternahm einen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte. Sie erinnerte uns an die damalige politische Situation und den Impuls zur Gründung durch das „Europäische Jahr der älteren Menschen und der Solidargemeinschaft der Generationen“.

Aktuelle Zahlen wurden von den hauptamtlichen Koordinatorinnen, Susanne Visé und Gerlinde Müller, präsentiert, immer wieder unterbrochen durch kurzweilige Videobotschaften der Nutznießer, sodass der Festakt in lockerer Atmosphäre verlief. Minister Antoniadis ließ es sich nicht nehmen, sich mit Worten der Anerkennung an die Ehrenamtlichen zu richten. Abschließend wagte unsere Geschäftsführerin Gisela Cloot einen Blick in die Zukunft, stellte neue Projekte und Herausforderungen vor. Als Abschluss des offiziellen Teils wurden alle, die in irgendeiner Weise aktiv am Gelingen des Projektes mitwirken, auf die Bühne gerufen. Gespräche in lockerer Atmosphäre, bei Sekt und köstlichem Fingerfood, rundeten den gelungenen Nachmittag ab.

Am Montag 18. Juni starteten die Ehrenamtlichen zu einem Ausflug. Bei sonnigem Wetter und bestens gelaunt trafen jeweils ein Bus aus dem Süden und Norden, 45 Ehrenamtliche bei den Minen von Blegny zusammen.

In der Zeche von Blegny, gelegen in der Naturlandschaft des „Pays de Dalhem-Blégny“, kann das harte, heute unvorstellbare Leben der Kumpel unter Tage nachempfunden werden.

In zwei Gruppen aufgeteilt ging es nach einem Einführungsfilm, ausgestattet mit Helm und Jacke, mit dem Förderkorb hinein in den Schacht bis in eine Tiefe von 30 Metern. Hautnah konnte man das harte Leben der Grubenarbeiter nachempfinden, den ohrenbetäubenden Lärm eines riesigen Bohrgeräts hören, über steile Treppen und enge Gänge tief in das Schwarz der Erde eindringen.

Pünktlich um 12 Uhr bestiegen alle die touristische Kleinbahn, die uns runter an die Maas brachte. Wir bestiegen in Visé das für uns reservierte Schiff“ „Pays de Liège“. Die Crew hieß uns herzlich willkommen und nachdem wir Platz genommen hatten ging es auch gleich los mit Aperitif und Drei-Gang-Menü. Nach der Durchfahrt der Schleusen von Monsin erreichten wir gegen 15 Uhr die Anlegestelle im Zentrum von Lüttich. Hier warteten schon die Busse für die Rückfahrt auf uns.

Alles in allem ein abwechslungsreicher Tag, bei dem neben dem kulturellen Input viel Zeit für Gespräche und Austausch war. Somit sind die Jubiläumsfeierlichkeiten abgeschlossen. Einen Rückblick auf 25 Jahre Stundenblume bietet zudem auch die mit vielen Fotos gestaltete Festschrift. Sie ist in den Büros kostenlos erhältlich.

Das Stundenblumen-Team blickt zufrieden auf die diversen Events zurück und wünscht allen Ehrenamtlichen, dass sie auch weiterhin Freude in ihrem Engagement finden.