Starke Vivat-Männerstimmen aus St. Petersburg begeisterten in Elsenborn

Das Quartett Vivat wusste bei seinem Konzertauftritt in Elsenborn zu begeistern. | Lothar Klinges

Mit langen Ovationen belohnt wurde die melodische Schönheit russischer Männerstimmen auf höchstem Niveau in der Pfarrkirche St. Bartholomäus. Zahlreiche Liebhaber der Chormusik von Nah und Fern waren ins Elsenborner Gotteshaus gekommen und warteten ungeduldig auf den Konzertbeginn.

Die Spannung war regelrecht spürbar, als der Gründer und künstlerische Leiter, der russische Bariton Victor Stupnev, sein Quartett Vivat vorstellte. Mit ihm interpretierten ein erster und ein zweiter Tenor sowie ein Bass das höchst anspruchsvolle Repertoire, das mit einem frohen Gotteslob begann.

Besonders Fragmente aus der russisch-orthodoxen Trauerliturgie sowie der Vesper, aber auch das harmonische Zusammenspiel der Stimmen beeindruckte bei dem Sängerquartett aus St. Petersburg.

Während des gesamten Konzertteils herrschte andachtsvolle Stille im Gotteshaus.

Mit besonderer Leidenschaft brachten die vier Solisten das bekannte Lied „Ich bete an die Macht der Liebe“ von Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski in russischer und deutscher Sprache zu Gehör, das in raumgreifender Klangfülle erschall.

Als ein Klangteppich aus sich steigernden Lautstärken mit tiefen Bässen gestaltete sich das „Preiset den Herrn“ aus dem Psalm 148 von Pawel Grigorjewitsch Tschesnokow.

Stimmen von bezaubernder Klarheit und beinahe übernatürlicher Brillanz nahmen die Zuhörer gefangen. Hier verband sich tiefe Gläubigkeit mit dem Zauber wunderschöner Stimmen. Gleichermaßen begeistert wurde die zweite Konzerthälfte aufgenommen, die russischen Volksliedern gewidmet war. Stimmgewaltig und lebensfroh wurden die Volkslieder vorgetragen. Kurz und schwungvoll kam die Weise „Im dunklen Wald“ daher. Das „Wolga-Schlepper-Lied“, die „Zwölf Räuber“ und „Lapti“ (russische Bastschuhe) trugen die a capella-Meistersänger selbst in tänzerischer Begeisterung vor.

Sehr beliebt waren auch Stücke mit einem Solisten und einer Begleitung der übrigen Stimmen. Dazu zählten das zungenbrechende Scherzlied „Wie Zachar das Feld pflügte“, das bekannte russische „Pieterskaystraße“ oder das nicht weniger berühmte Liebeslied „Über dem freien Feld“.

Als der russische Tenor die „Abendglocke“ und „Die Glocken erklingen“ ausklingen ließ, spendeten die Zuhörer verdienten Applaus.

Das letzte Lied handelte von einem „Scherz“, wie Stupnev erklärte.

Die Zuhörer waren begeistert und verlangten nach mehr. Dieser Wunsch wurde ihnen mit den beiden Zugaben „Auf viele Jahre“ und „Guten Abend, gute Nacht“ erfüllt.

Mit den ausgewählten Werken bot das vor 16 Jahren gegründete Ensemble, das bereits zum sechsten Mal in Elsenborn weilte und ein großes Herz für kranke Kinder hat, ein facettenreiches und spannendes Programm mit hohem Unterhaltungswert, das allen noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.

So nahm sie gerne die Spenden des Publikums für die frühgeburtliche Intensivstation des Kinderkrankenhauses in St. Petersburg entgegen. Darüber verkaufte sie für diesen Zweck ihre CDs der russisch-orthodoxen Liturgie. (kli)