RAMC Eupen lud zur zehnten Auflage seiner Eupen-Rallye ein

Am Sonntag, 15. Oktober, durfte der RAMC Eupen ein Jubiläum feiern. Die zehnte RAMC Eupen-Rallye stand auf dem Programm, das von 80 Teams in Angriff genommen wurde.

Der Run auf die Nennungsliste war riesig, sogar so groß, dass der Veranstalter 27 Teams aus räumlichen Gründen ablehnen musste. Alleine das zeigt, wie beliebt die Rallye bei den Teilnehmern ist.

Als Veranstalter ist es in den letzten Jahren recht schwierig geworden, den persönlichen Geschmack der Teams hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades zu treffen. Die Lösung: Es werden zwei oder drei Klassen ausgerufen, um die entsprechenden Bedürfnisse möglichst genau zu erfassen.

Eine Klasse „O“ für „Genießer“ und die Klasse „Tourensport“ für die sportlich orientierten Teams.

Diesen Weg geht auch schon seit längerem der RAMC Eupen, der eine Klasse „O“ für „Genießer“ und die Klasse „Tourensport“ für die sportlich orientierten Teams ausschrieb.

Dabei sei allerdings vorweggenommen, dass die Klasse Tourensport doch deutlich sportlicher interpretiert wurde, als dies bei anderen Veranstaltern üblich ist.

Nach einem reichhaltigen Frühstück in den Räumlichkeiten der Wesertalsperre in Eupen wurden die Teilnehmer im Rahmen der Fahrerbesprechung von Organisator Marc Kistemann und Orientierungs-Experte Lucien Letocart auf die Besonderheiten der Rallye hingewiesen.

Die Klasse „O“ fuhr im Wesentlichen nach sogenannten Chinesenzeichen und absolvierten Geschicklichkeitsprüfungen. Die Tourensportlichen hatten Kartenaufgaben, eine Fischgräte, eine „blinde Linie“ und Zeitprüfungen in Form von Sollzeiten und GLPs zu absolvieren. Dazwischen gab es dann auch den einen oder anderen Chinesen.

Um das Auffinden der richtigen Wegstrecke nachzuweisen, war eine unglaubliche Fülle an Kontrollen zu notieren. So beispielsweise alle Formen der belgischen Ortseingangs- und Ortsausgangsschilder, Vorfahrtsschilder, Stopp-Schilder und auch stumme Wächter.

Die Streckenlängen lagen bei 180 Kilometern (Klasse „O“) und 200 Kilometern (Tourensport). Es wurde versichert, dass die Teams keine einzige Ampel zu sehen bekommen.

Aus Sicht der Tourensportler waren wir von der Schwierigkeit der Kartenausschnitte doch erstaunt. Es war deutlich kniffliger als angenommen, denn überall versteckten sich Kniffe und Tricks, die erst beim zweiten Hinsehen zu erkennen waren.

Darüber hinaus waren die Kontrollen sehr clever positioniert, sodass keinem der Teams auffiel, dass sich doch der eine oder andere Fehler eingeschlichen hatte. Darüber hinaus feierte die ECC-Gemeinschaft eine Premiere, denn es tauchte zum ersten Mal eine blinde Linie auf.

Diese blinde Linie bezeichnet einen schwarzen Strich, der die zu fahrende Wegstrecke vorgibt. Allerdings ist dieser Strich auf einem weißen Hintergrund gedruckt. Es fehlt die Karte. Somit ist genau abzumessen, wann entweder eine Kurve oder ein Abzweig kommt.

Die Straßen, die zu fahren waren, waren wirklich einmalig.

Nun stelle man sich vor, man müsste diese Aufgabe mit einem 50er-Schnitt absolvieren, wobei die blinde Linie 50 Kilometer lang ist. Das war uns einmal bei der Limburgia passiert und entsprechend waren wir im Thema, wie die Aufgabe zu lösen ist. Die blinde Linie war zwar nur rund vier Kilometer lang, dennoch hatte man genügend Möglichkeiten, hier einen Fehler zu machen.

Munter ging es weiter mit einer Fischgräte, dann wieder Kartenausschnitte und einigen Chinesenzeichen. Dabei war die Konzentration entsprechend hoch zu halten, denn die zahlreichen Kontrollen, die zu notieren waren, waren alleine schon eine Herausforderung für sich.

Insgesamt hatten wir zwei Bordkarten mit Kontrollen zu füllen. Das Füllen kann man ruhig wörtlich nehmen. Als wir alle Kontrollen zusammenaddiert haben, kamen wir auf rund 150 Kontrollen.

Die ersten Fahrzeuge kamen um 16.30 Uhr im Ziel an. Der Tenor war eindeutig: Alle waren sich einig, dass das eine unglaublich abwechslungsreiche und spannende Rallye war.

Die Straßen, die dabei zu fahren waren, waren wirklich einmalig. Eine Panoramastraße neben der anderen, gespickt mit schönen Kurven. Die Veranstalter müssen lange gesucht haben, ehe diese Straßen gefunden wurden. Dabei war die Straßenqualität sogar sehr gut. Ein fantastischer Tag. Man kann von der Veranstaltung nur in Superlativen sprechen.

Nach einem leckeren Abendessen ging um 19 Uhr die Siegerehrung los. Wir durften uns völlig überraschend über den Klassensieg in der Klasse 4 der Tourensportler freuen. Aber das war noch nicht alles, denn kurze Zeit später wurden wir als Gesamtsieger der zehnten Eupen-Rallye gekürt. Für uns nach der langen Pause ein fantastisches Gefühl. Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Wir haben uns sehr freut, dass es doch noch geht.

Abschließend können wir Marc und Lucien sowie allen Helfern für den tollen Tag einfach nur dankbar sein. Die zehnte Eupen-Rallye war ein Highlight des Jahres und ein toller Abschluss unserer Oldtimer-Veranstaltungen für 2017. Daher noch einmal an alle Beteiligten vielen Dank.