Kinder der Gemeindeschule Eynatten und der Eupener PDS nahmen am ersten „Sportfestival der Großregion“ teil


Am Dreiländereck zwischen Luxemburg, Frankreich und Deutschland liegt, in Schlagweite zur Mosel, das beschauliche Örtchen Perl. Dieser Ort verkörpert die europäische Idee eindrucksvoll und verfügt sogar über eine deutsch-luxemburgische Schule: Das Schengen-Lyzeum. Einen besseren Austragungsort hätte man sich für das erste „Sportfestival der Großregion“ kaum ausdenken können.

Die Kinder der Oberstufe der Gemeindeschule Eynatten sowie eine sechste Klasse der Eupener Pater-Damian-Grundschule (PDS) waren am 21. September mit dabei, als es darum ging, die europäische Idee anhand des Zugangs über den Sport zu erfahren.

Kinder aus Deutschland, Luxemburg und Belgien waren der Einladung der Veranstalter gefolgt, und erlebten einen Tag voller prägender Eindrücke. Schon auf der Fahrt dorthin wurden die Grenzen der drei Länder mehrfach überquert. Vor Ort kümmerten sich die Abiturienten des Lyzeums um die Orientierung an diesem überwältigenden Lernstandort, wodurch um kurz nach 9 Uhr hunderte Schüler den Innenhof mit Amphitheaterähnlichen Stufen säumten, und den Begrüßungsworten der Ausrichter lauschten.

Kurz danach ging es beim gemeinsamen Aufwärmen richtig zur Sache. Doch wie im Ameisenhaufen herrschte nur auf den ersten Blick Chaos, denn die meisten Kinder ließen sich vom Takt der Musik anstecken und brachten ihren Körper für den sportlichen Tag auf Betriebstemperatur.

Anschließend nahmen die Kinder das riesige Gelände in Besitz, denn an jeder Ecke gab es Mitmachstationen, an denen man in Sportarten wie Beachvolleyball, Tennis, Sommerbiathlon oder Orientierungslauf hineinschnuppern konnte. Auch Klettern, Tischtennis und Soccer standen zur Auswahl. Wer sich im Vorfeld eingetragen hatte, konnte auch an einem morgenfüllenden Tanzworkshop teilnehmen oder einen Mountain-Bike-Lehrgang belegen.

Den Höhepunkt des Programms bildeten für viele aber die angebotenen Wettkämpfe. Beim 4 x 1.000 Meter Geländelauf und beim Völkerballturnier stand Teamwork an erster Stelle. Beim „Swim and Run“ mussten die Teilnehmer zunächst 75 Meter schwimmen und sich anschließend so schnell wie möglich umziehen und einen Lauf von rund 600 Metern zurücklegen.

Durch das vielfältige Angebot konnten die Kinder im Laufe des Vormittags einen Einblick in zahlreiche Sportarten gewinnen, mussten dabei aber auch Eigeninitiative und eine gute Orientierung zeigen, denn an ein Gelände dieser Größe, samt Sport- und Schwimmhalle, sind sie aus unserem Schulalltag wirklich nicht gewöhnt.

Zur Mittagszeit musste das Programm dann leider unterbrochen werden, denn das Wetter machte der Planung einen Strich durch die Rechnung. Nachdem alle zu Mittag gegessen hatten, trafen sich deshalb alle Teilnehmer in der Sporthalle. Dort präsentierten die Tänzer, was sie im Laufe des Morgens eingeübt hatten.

Und dann folgte das große Highlight des Tages: Johannes Rydzek, Olympiasieger in der nordischen Kombination aus Skispringen und Langlauf, war extra für diesen Tag angereist und präsentierte sich den begeisterten Nachwuchssportlern. Nachdem er sich den Kindern vorgestellt und schon einige Fragen beantwortet hatte, durften dann sogar einzelne Kinder zu ihm vortreten, um ihm ihre ganz persönliche Frage zu stellen. Es ging um Hobbys, den Weg zum Star und sogar um Geld. Der bodenständige Doppelolympiasieger nahm sich gerne die Zeit, die Fragen der Kinder zu beantworten.

Als es dann im Anschluss sogar noch eine Autogrammstunde gab, stürzten die Kinder auf ihr Idol zu und nach wenigen Minuten waren alle Autogrammkarten vergriffen. Ein Erinnerungsfoto mit einigen Kindern ließ sich Rydzek zum Abschluss eines tollen Tages aber nicht nehmen.

Auf der fast dreistündigen Heimreise hatten die Kinder dann noch einmal Gelegenheit, diesen ereignisreichen und außergewöhnlichen Tag Revue passieren zu lassen, ehe den ersten müden Kriegern die Augen zu fielen.