Ketteniser Viertklässler begeisterten mit „Die kleine Hexe“ in Aachen

Für die Kinder des 4. Schuljahres der Grundschule Kettenis hieß es in dieser Woche wieder: Vorhang auf! Im Rahmen der Aachener Schultheatertage begeisterten sie mit dem Stück „Die kleine Hexe“ von Ottfried Preussler. | privat

In diesem Schuljahr nahm die Grundschule Kettenis wieder an den alle zwei Jahre stattfindenden Schultheatertagen der StädteRegion Aachen teil.

Was als kleines Projekt begann, hat sich inzwischen dank seiner engagierten und starken Veranstaltergemeinschaft bestehend aus dem Bildungsbüro in Kooperation mit dem Schulamt für die Städteregion Aachen und AKuT Theater zu einem regelrechten euregionalen Großevent entwickelt.

Cécile Offermann und Florence Franssen, die schon mehrmals an diesem Großereignis teilgenommen haben, zeigen sich begeistert von der Organisation: „Die Kinder erhalten die Möglichkeit, Theater in all seinen Facetten mit den Lehrern, Theaterpädagogen und Künstlern erleben und gestalten zu können. So können bei vielen Kindern ganz neue, unbekannte Fähigkeiten entdeckt werden.“

Seit einigen Wochen haben die Kinder des 4. Schuljahres unter der künstlerischen Leitung ihrer Klassenlehrerinnen mit viel Disziplin an der Aufführung des Schauspiels „Die kleine Hexe“ gefeilt und geprobt.

Das Originalstück wurde durch einige Lieder und Tänze erweitert, welche die Kinder mit Begeisterung einstudierten. Hier hat der Musiker Daniel Offermann dem Team tatkräftig unter die Arme gegriffen.

Der Schulleiter schwärmt: „Die Schultheatertage sind eine geniale Sache. Unsere Kinder haben dadurch die Möglichkeit, ihr Können in der Klangbrücke des Alten Kurhauses Aachen vor einem großen Publikum unter Beweis zu stellen. Aber auch in der Schule wurde die ‘Kleine Hexe‘ aufgeführt. Im nächsten Monat besuchen uns dann die Jugendlichen des Schülerzirkus Configurani der Viktoriaschule Aachen. Dann heißt es in der Ketteniser Schulaula unter der Leitung von Krenne Aymans: Vorhang auf, für eine atemberaubende Reise in 80 Tagen um die Welt. Von dieser euregionalen Zusammenarbeit profitieren alle Beteiligten.“

Die Hauptfigur der Geschichte ist die kleine Hexe, die zwar schon 127 Jahre alt ist, was aber für Hexen noch ein junges Alter bedeutet. Sie lebt zusammen mit ihrem sprechenden Raben Abraxas in einem kleinen Haus im Wald. Die meiste Zeit verbringt sie damit, Hexensprüche zu lernen, denn sie beherrscht noch längst nicht alle Hexereien.

Als die Walpurgisnacht ansteht, ärgert sie sich, dass sie als junge Hexe noch nicht dabei sein darf. Sie beschließt, sich einfach unter die älteren Hexen zu mischen, obwohl das streng verboten ist. Anfangs geht es gut und sie hat viel Spaß beim Tanz auf dem Blocksberg, dann aber wird sie von der Wetterhexe Rumpumpel erkannt. Die Oberhexe gesteht ihr aber zu, dass sie nächstes Jahr dabei sein darf, wenn sie bis dahin eine „gute“ Hexe geworden ist. Zuhause erzählt sie ihrem Raben, dass sie sich sehr bemühen wird, nur Gutes zu hexen.

Einige Zeit später trifft sie im Wald drei alte Holzsammler. Diese erzählen ihr, dass sie keine Zweige zum Heizen finden, weil der Wind nichts von den Bäumen bläst. Die kleine Hexe hilft ihnen, indem sie einen kräftigen Wind herbeihext.

So erlebt sie noch viele Abenteuer: Sie verzaubert den strengen Revierförster, unterstützt auf dem Markt ein armes Mädchen beim Verkauf ihrer Papierblumen, weist zwei verirrten Kindern den richtigen Weg, erwärmt einen Maroniverkäufer oder verteidigt Kinder, die einen Schneemann bauen.

Bis zur Walpurgisnacht erfüllt die kleine Hexe noch eine ganze Reihe anderer guter Taten und fliegt mit gutem Gewissen zum Blocksberg. Sie muss einige Hexenkünste vorführen und besteht alle Aufgaben mit Bravour.

Dann aber kommt die Hexe Rumpumpel und präsentiert den anderen Hexen all die guten Taten. Die kleine Hexe ist stolz, die anderen sind aber entsetzt. Es stellt sich heraus, dass eine gute Hexe nach ihren Maßstäben nur Böses hexen darf und keinesfalls den Menschen helfen. Die Empörung ist groß und die zeternden Hexen stürzen sich auf sie.

Die kleine Hexe rächt sich aber, indem sie alle Besen und alle Hexenbücher der anderen Hexen auf den Blocksberg hext und verbrennt. Nun ist sie die einzige verbliebene Hexe und feiert die Walpurgisnacht alleine mit ihrem Raben.

Jutta Kröhnert, Mitorganisatorin der Theatertage, lobte im Anschluss die Schauspielkunst der jungen Akteure. Die Probe hat sich also gelohnt, denn die Gäste, aber auch die jungen Künstler, zeigten sich begeistert vom Resultat.