Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Deutsch-Belgischen Naturpark gestärkt

Die Zusammenarbeit im Deutsch-Belgischen Naturpark wird verbessert. | privat

Die nachhaltige Regionalentwicklung ist eine Kernaufgabe von Naturparken. Daher sind sie prädestiniert, die grenzüberschreitende Vernetzung zu fördern, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu verbessern und die Wahrnehmung und das Erleben der Grenzregion zu stärken.

Bereits im Jahr 1971 wurde auf der Grundlage der Gemünder Verträge zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Belgien sowie den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz die Gründung des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn-Eifel mit gemeinsamen Zielen beschlossen. Seitdem tagt zweimal jährlich die Deutsch-Belgische Kommission bestehend aus Vertretern der jeweiligen Landesumweltministerien und Vertretern der Bezirksregierungen sowie den Geschäftsführern der drei Naturparkgeschäftsstellen mit den jeweiligen Vorsitzenden.

Bis heute erschweren unterschiedliche Strukturen, gesetzliche Vorgaben und eine fehlende gemeinsame Datengrundlage die Zusammenarbeit des in drei eigenständigen Geschäftsstellen organisierten grenzüberschreitenden Naturparks.

Auf der letzten Sitzung empfing die Kommission nun den Bewilligungsbescheid für das gemeinsame INTERREG-Projektes „Natural Park Prospects“, welches somit die Weichen für eine noch intensivere und zukunftsfähige Zusammenarbeit stellt. Dabei werden Potenziale und Synergien im Bereich des Natur- und Landschaftsschutzes, der Erholung und des nachhaltigen Tourismus, der (Umwelt-)Bildung und der Regionalentwicklung verstärkt.

Ziel ist die Erarbeitung eines Leitbildes, welches künftig der Steuerung einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Entwicklung dient und schrittweise im Rahmen eines partizipativen regionalen Forums erfolgt.

In einer ersten Phase wird der Status Quo erfasst und eine Stärken-/Schwächenanalyse durchgeführt. Die Studie erfolgt in ständiger Rückkopplung mit ausgewählten Akteuren und Partnern des Naturparks. Mit der Bestandsaufnahme als Grundlage werden in einer zweiten Phase mehrere themenbezogene, mehrsprachige Workshops durchgeführt, zu denen alle betroffenen regionalen Akteure eingeladen werden.

Mit dem Projekt leistet der Deutsch-Belgische Naturpark einen Beitrag zum grenzüberschreitenden Austausch und letztendlich zur dauerhaften Vernetzung der Hauptakteure der Eifel-Region. Die gemeinsame Abstimmung des Leitbildes stärkt zudem die Identifikation mit dem Naturpark und gibt neue Impulse für eine nachhaltige Entwicklung im Deutsch-Belgischen Naturpark Hohes Venn-Eifel.

Das Mikroprojekt „Natural Park Prospects“ wird im Rahmen des Projektes People to People Interreg V-A EMR mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), des Landes Nordrhein-Westfalens, des Landes Rheinland-Pfalz sowie der Provinz Lüttich kofinanziert.