Eynattener Jugendtheater Inside lernte Lebensart der Juden kennen

„Auf den Spuren des jüdischen Lebens und der Fremdenfeindlichkeit“ war das Thema einer Bildungsfahrt des Jugendtheater Inside. | privat

Die Lebensart der Juden kennenlernen, war das Ziel einer Bildungsreise Anfang März des Eynattener Jugendtheaters Inside.

22 Jugendliche lernten das jüdische Leben in Belgien kennen, um eine Szenencollage aus dem Warschauer Ghetto im Mai 2018 realitätsnah auf die Bühne bringen zu können.

Insbesondere soll in etwas mehr als einem Jahr eine Szenencollage aus dem Warschauer Ghetto gezeigt werden, das auf authentische Texte und Bilder von Kindern und Jugendlichen aus dieser Zeit basiert. In Begleitung des Theaterpädagogen Jörg Lentzen gingen die Jugendlichen auf zweitägige Spurensuche in Belgien.

Zuerst führte der Weg zur nationalen Gedenkstätte Fort Breendonk in Willebroek. Hier erfuhren sie vor Ort von den Gräueltaten der Nazizeit in Belgien. Anschaulich konnten sich die jungen Schauspieler in die Situation der dort gefangenen, gefolterten und getöteten Insassen hineinfühlen.

Am Abend ging es weiter in Hoffy’s Restaurant. Das Kennenlernen der koscheren Küche stand genauso auf dem Plan wie die Erklärungen der Gebrüder Hoffmann über die Lebensweise der Juden mit ihren Geboten und Verboten.

Interaktive Eigenproduktion„(r)echte Freunde“

Am zweiten Tag ging es zur Synagoge Romi Goldmuntz. Der jüdische Glauben samt seines Kalenders, mit „Sukkot“ und „Purim“ wurde hier erläutert. In der Kaserne Dossin in Mecheln erfuhren die 12- bis 18-Jährigen mehr über die Deportation der Juden während der NS-Zeit: 25.484 Juden sowie 352 Sinti und Roma aus Belgien und Nordfrankreich wurden von Mecheln aus abtransportiert. Kaum fünf Prozent kamen lebend zurück. Mit solchen Reisen soll den Jugendlichen die Möglichkeit geboten werden, sich auf ihre Rollen bzw. Theaterspielen neue Erfahrungen und Kompetenzen anzueignen.

Die „Gruppe Eynatten“ des Jugendtheaters Inside bringt am 13. und 14. Mai die interaktive Eigenproduktion „(r)echte Freunde“ auf die Bühne. Nach zwei Jahren intensivem Textschreiben und Proben zeigen die Jugendlichen ein eindrückliches Theaterstück über latenten Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Ohne den bekannten „drohenden Zeigefinger“ zu zeigen, wollen die Jugendlichen ihre persönliche Botschaft in diesem Stück kundtun.

Es spielen: Mirko Biegmann, Arber Jashari, Lina Kirch, Johannes Lienne, Anna Lux, Cheyenne Müller, Mika Saier, Clara Schlösser, Jeroen Steurkers und Maurane Wintgens.