Ein Tag als Parlamentarier in Namur

Die Schüler durften sich einen Tag lang wie echte Parlamentarier fühlen. | privat

In dieser Woche besuchten rund 50 Schülerinnen und Schüler des Kgl. Athenäums St.Vith das Parlament der Wallonischen Region. Dies im Rahmen der jährlich durchgeführten Aktion „1 Tag im Parlament der Wallonie“, bei der auf Initiative der Regionalabgeordneten Jenny Baltus-Möres (PFF-MR) nun bereits zum dritten Mal auch Schulen aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft eingeladen und der Tag, auch in deren Muttersprache organisiert wurde.

Die Schüler der drei Sekundarschulklassen des 5. Jahres, begleitet von ihren Lehrpersonen Helga Huberty, Dany Kaulmann und Angela Schmitz durften sich einen Tag lang wie echte Parlamentarier fühlen – inklusive symbolischer Eidesleistung. Nach einer Begrüßung in der Säulenhalle vor dem Plenarsaal wurde kurz in den Tagesablauf eingeführt, bevor es im Medienraum eine Einführung in die Arbeitsweise und die Zuständigkeiten des Parlaments gab. Fragen waren dabei ausdrücklich erwünscht. Bei dieser Gelegenheit stellten sich auch die beiden ostbelgischen Regionalabgeordneten vor: Edmund Stoffels und Jenny Baltus-Möres standen bereitwillig und stellenweise auch mit einer Prise Humor Rede und Antwort.

Nach dem Amtseid im Plenarsaal ging es dann ans Tageswerk: Die Schüler hatten sich vorgenommen, sich mit der Verbesserung der Mobilität in den fünf südlichen Gemeinden der DG zu befassen und zu diesem Zweck bereits einen Textvorschlag erarbeitet: Zwei Kleinbusse der wallonischen Nahverkehrsgesellschaft TEC sollten in den betreffenden Gemeinden eingesetzt werden und auf Abruf für die gewünschten Fahrten verfügbar sein.

Über ein Onlineportal sowie telefonisch könnten individuelle Fahrten gebucht werden. Eine Erinnerungsmöglichkeit per E-Mail, SMS oder Anruf ist auch angedacht. Die Kleinbusse sollten dabei für alle Menschen zugänglich sein, die sich in der Eifel fortbewegen möchten. „Gerade bei Bällen am Wochenende ist solch ein Bus ideal, um nicht mit dem eigenen Auto oder dem der Eltern nachts unterwegs sein zu müssen“, argumentierte eine Schülerin.

Die Gefahr von Unfällen durch Trunkenheit am Steuer könnte durch ein solches Busangebot auch reduziert werden. Einig waren sich die Schüler darin, dass das Angebot am Freitagabend sowie Sonntagnachmittag lediglich Schülern und Studenten vorbehalten sein sollte, damit man zurück nach Hause bzw. zum Bahnhof gelangen könne, um den Zug zu seiner Unistadt nehmen zu können. Auch zur Finanzierung eines solchen Modells machten sich die Schüler Gedanken: Wenn die beiden Kleinbusse von der TEC zur Verfügung gestellt würden, könnten die Fahrergehälter eventuell von den fünf Gemeinden anteilig nach der Bevölkerungszahl und in einer zweiten Phase je nach Herkunft der Nutzer aufgeteilt werden, so der Vorschlag.

Nach einem Mittagsimbiss ging es dann mit den in den Ausschusssitzungen erarbeiteten Änderungsvorschlägen am bestehenden Dekrettext zur Vorstellung und Verteidigung in den Plenarssaal, wobei ebenfalls lebhaft ausgetauscht wurde. Ein Abschiedsgeschenk in Form eines Buchsgutscheins rundete den Tagesbesuch des Parlaments der Wallonie ab.