Dritter Tag der Fibromyalgie in Ostbelgien war ein voller Erfolg

Das Foto zeigt von links: Dr. Vermöhlen, Minister Antoniadis, U. Ernst, M. Hüweler, Gräfin von Kageneck, C. Dahm, Dr. Wild, R. Bastiaensen, A. Fernkorn, A. Faymonville. | privat

Am Samstag, 10. März, lud die im letzten Jahr gegründete VoG Fibros Ostbelgien zu einer Vortragsreihe zum Thema „Fibromyalgie-Syndrom“ ein. Über 100 Interessierte folgten der Einladung zum Tagungszentrum in Worriken.

Nach einer kurzen Einleitung durch den Präsidenten der gastgebenden Vereinigung hatte Gesundheitsminister Antonios Antoniadis die Initiative, einen Verein ins Leben gerufen zu haben, um die Informationen zum Fibromyalgie-Syndrom zu sammeln und alle Beteiligten zu vernetzen, begrüßt. Er versprach, auch weiterhin ein offenes Ohr für die Anliegen des Vereins zu haben, um für dieses sensible Thema in der Öffentlichkeit ein Verständnis zu entwickeln.

Im ersten Vortrag ging Dr. Jürgen Wild (Diplom-Psychologe aus Bad Säckingen) auf die Psyche bei der Fibromyalgie ein. Dr. Wild ist ein international anerkannter Spezialist und hat schon mehrere Studien zu diesem Thema veröffentlicht. Er wies nochmals ausdrücklich darauf hin, dass die Fibromyalgie keine psychische Erkrankung ist, und erklärte den Zusammenhang zwischen chronischen Schmerzen und der Psyche.

Im Anschluss an diesem Vortrag ging Gräfin von Kageneck (Ernährungsberaterin aus Bad Säckingen) auf die Probleme der Betroffenen bei der Nahrungsaufnahme ein. In einem äußerst kurzweiligen und immer wieder mit Pointen versehenen Vortrag nahm sie das Publikum mit auf die Reise durch die verschiedenen Etappen, die die Nahrung durchläuft. Viele der Zuhörer erkannten sich und ihre Probleme wieder.

Nach der Mittagspause stellte Fibros Ostbelgien sich und seine Ziele vor. Fibros möchte ein Netzwerk im deutschsprachigen Raum aufbauen und hat es sich zum Ziel gemacht, nicht nur die Betroffenen, sondern auch deren Umfeld zu informieren und zu sensibilisieren. Es besteht auch weiterhin die Notwendigkeit sowohl Ärzte, als auch andere paramedizinische Berufe zu sensibilisieren.

Viele Betroffene beklagen sich auch heute noch darüber, dass ihnen sehr wenig Verständnis entgegengebracht wird. In den kommenden Wochen werden von der VoG entworfene Flyer an alle Hausärzte in Ostbelgien verteilt. Außerdem wird die VoG versuchen, einige Angebote zur Bewegung anzubieten.

Dr. Vermöhlen, Leiter der Reha-Station im St. Josef-Krankenhaus St.Vith, referierte als Letzter und ging auf sehr anschauliche Weise auf die medizinischen Probleme der Fibromyalgie-Patienten ein. Thematisiert wurde u.a. die langwierige Diagnose, die oft erst nach einer jahrelangen Ärzte-Odyssee gestellt wird, eine falsche Medikation und die benötigte Therapie.

Zum Abschluss wollte die VoG eigentlich noch über die neue Ostbelgienregelung informieren, da es in Ostbelgien schwer, oder gar unmöglich ist, die benötigten Therapien in der Muttersprache zu erhalten. Fünf Krankenkassen wurden angeschrieben, jedoch waren die Aussagen der Krankenkassen leider teilweise unvollständig und unverständlich. Drei Krankenkassen haben es erst gar nicht für nötig gehalten, auf die Anfrage der VoG zu reagieren. Von den beiden Krankenkassen, die geantwortet haben, erhielt die VoG teils unterschiedliche Angaben.

In einem der nächsten Vortragsreihen wird die VoG versuchen, einen Experten zu diesem Thema einzuladen. Das Fazit dieser Veranstaltung wurde von allen Beteiligten als sehr informativ und begrüßenswert gezogen.

Alle Interessierten können sich auch an folgende E-Mailadresse wenden: fibrosostbelgien@yahoo.comfibrosostbelgien@yahoo.com