Bewohner des Asteneter Katharinenstifts im Theaterfieber

Der Spaß und die Freude standen bei dem von überwiegend dementen Bewohnern des Asteneter Katharinenstifts selbst gestalteten Theaterstücks „Max und Moritz“ im Vordergrund. | privat

So hieß es Vorhang auf, Bühne frei für die zehn überwiegend dementen Bewohner, mit denen ein ganzes Jahr für diesen besonderen Tag geübt wurde. Wie kann so ein Theaterstück gelingen? Mehrere Faktoren spielen dabei eine große Rolle:

Demente Menschen können sich noch an einiges aus ihrer Kindheit erinnern, sodass für ein Theaterstück eine Geschichte ausgesucht wird, zu der sie eine Erinnerung aufbauen können.

Damit die Schauspieler einen Anhaltspunkt bei ihrer Darbietung haben, wird ihnen die Geschichte satzweise von einem ehemaligen Pastor vorgelesen so können sie anschließend entsprechend agieren.

Das nicht immer alles reibungslos verläuft, wenn man überwiegend mit dementen Menschen ein Theaterstück organisiert, ist klar. Manchmal haben die Schauspieler keine Lust oder es gibt schon mal Streit. Wichtig ist in solchen Situationen den Bewohnern zu zeigen, dass es nicht schlimm ist, wenn sie mal keine Lust haben, da sie sich auch freiwillig für die Theatergruppe melden. Oft gehen sie dann weg und kommen nach kurzer Zeit wieder.

Da das Budget leider klein ist, ist Kreativität gefragt. Was selbst gebastelt oder angefertigt werden kann, wird auch selber mit dem Bewohner gemacht.

Manches Material muss gekauft werden und anderes wird vom Personal, Bewohnern und Angehörigen geliehen. Unerwartete Hindernisse entstehen, wenn ein Bewohner umzieht oder verstirbt. Dieses Jahr zog beispielsweise eine Schauspielerin kurz vor den Aufführungen in ein Altenheim in die Eifel. Durch Einsatzbereitschaft und Organisationstalent der Familie und der beiden Einrichtungen konnte sie aber trotzdem teilnehmen.

Der Spaß und die Freude stehen bei dieser tollen Beschäftigungstherapie im Vordergrund. Die Schauspieler freuen sich immer, wenn viele Bewohner freitags die interne Vorstellung besuchen. Samstags wird das Theaterstück der Öffentlichkeit vorgestellt, dabei wird zudem für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt, wobei der Erlös den Bewohnern des Katharinenstifts zu Gunsten fällt.

Nach dem Theaterstück, hatten wir die große Freude mit den Schauspielern und dem Personal zu reden. Dort erfuhren wir, dass es viel Mühe und Planung kostet, genügend Schauspieler zu finden und dauerhaft zu begeistern. Wir hoffen, dass es das Theater im Katharinenstift noch viele Jahre geben wird und möchten zum Abschluss den Bewohnern, dem Personal und der Direktion des Katharinenstifts unsere Hochachtung für ihr Engagement im Bereich der Gerontopsychiatrie aussprechen.