Wenn Legenden aus „Smoke On The Water“ aufsteigen...

Sie sind sichtbar grau geworden. Und das bewegte Leben hat tiefe Furchen in ihre Mienen gezogen.  Dennoch: Dass sie aktuell auf „The Long Goodbye Tour“ gehen, scheinen sie selbst noch nicht fassen zu können. „Was wir uns da genau aufgehalst haben, wissen wir nicht zu sagen. Emotional sind wir dem nur schwer gewachsen… nach fünfzig Jahren Deep Purple“, sagt Ian Paice, Drummer der ersten Stunde und mit knapp neunundsechzig Jahren im besten Rentenalter.

Jedoch ist er keineswegs der Nestor auf der Bühne: Bei Roger Glover, legendärer Bassist der Band, und Ian Gillan, das prägende vokale Element der legendären Mark-II-Besetzung, steht bereits eine Sieben in der Jahreszahl. Da darf es nicht wundern, dass auf ihr Abschiedsalbum „Infinite“ nun ihre Abschiedstour folgt. Die Hard-Rocker aus Great Britain, gerade Anfang der siebziger Jahre ein unverrückbarer Eckstein der Rockgeschichte, wollen ihren Fans in Europa und Übersee eine letzte Ehre erweisen. Nur: Der Weg auf die Bühne, geschweige denn wieder hinunter, wird offenbar schwerer als erwartet. „Vor allem was danach kommen soll, ist uns ein Rätsel, schließlich haben wir unser Leben lang nichts anders gemacht als Musik“, so Roger Glover.

Und die nahm vor allem Anfang der siebziger Jahre eine entscheidende Wende: Mit Ritchie Blackmore an der Gitarre und John Lord am Keyboard erklomm Deep Purple den Olymp – eingeleitet von der Single „Black Night“ im Sommer 1970. „Deep Purple in Rock“ war, einmal abgesehen vom spektakulären Cover, nur wenige Monate später unbestritten ein Wendepunkt in der Geschichte der Band. Nach früheren Ausflügen in die Ende der sechziger Jahre gängigen Genres Psychedelic Rock und Progressive Rock zählt das vierte Album zu den ersten und richtungsweisenden Alben des Heavy Metal und Hard Rock, auch dank „Child in Time“ und „Speed King“, zwei historischen Blockbustern.

Es folgten „Fireball“, „Strange Kind Of Woman“, „Highway Star“, „Smoke On The Water“ oder   „When A Blind Man Cries”, die allesamt das Renommee und die Popularität der Band festigten. Das Album „Machine Head“ stürmte in neun Ländern auf Platz eins der Charts, „Smoke On The Water“ wurde in den USA laut einer Umfrage zum bekanntesten Song nach der… eigenen Nationalhymne. Doch mit dem Live-Album „Made in Japan“ (ein weiteres Ausrufezeichen der Rockgeschichte) und der Single „Woman From Tokyo“ zeichneten sich nur wenige Jahre später erste unüberbrückbare Konflikte ab, die namentlich im Abschied dreier kreativer Köpfe gipfelten: Roger Glover und Ian Gillan (die aber 1984 zurückkehrten) und Ritchie Blackmore (der von 1984 bis 1993 nochmals mit Deep Purple auf der Bühne stand). Die klassische Mark-II-Besetzung war Geschichte!

Erst Mitte der achtziger Jahre kam es zur „reunion“ des umjubelten „cast“, die in einige hörenswerte und zu Recht gefeierte Produktionen mündete – bis zum aktuellen Album „Infinite“, das u.a. in England auf Platz vier aufstieg. Und im Vorjahr konnte nach drei erfolglosen Anläufen auch endlich die Aufnahme von „Deep Purple“ in die „Rock And Roll Hall Of Flame“ gefeiert werden, konkret: für die Besetzungen Mark I, Mark II und Mark III und somit für insgesamt sieben Musiker aus den Jahren 1968 bis 1975.

Zu Gast bei „The Long Goodbye Tour“ in der LanxessArena am Dienstag, 6. Juni, können auch sechs GE-Leser sein. In bewährtem Partnership mit dem Management der LanxessArena und SparkassenPark verlosen wir drei mal zwei Karten im Wert von 89,00 € (Premium Seats). Voraussetzung ist die richtige Antwort auf folgende Frage: An welches berühmte National Memorial der USA ist das Cover „Deep Purple In Rock“ von Herbst 1970 angelehnt?

Antworten unter Stichwort „Falco“ bis Mittwoch, 24. Mai, per Mail an gewinnspiele@grenzecho.be oder per Post an GrenzEcho, Marktplatz 8, 4700 Eupen oder (bitte unbedingt einen telefonischen Kontakt angeben).

Gewinner:

Terodde Günter

Derwahl Karl-Heinz

Emonts Roland