Mystik des Mittelalters auch in der Musik hoch im Kurs

Köln. – Zuletzt warf das Magazin „Stern“ die Frage auf, warum die Deutschen derzeit auf Musik „von vorgestern“ abfahren… Heißt: Altertümliche Klänge gepaart mit Songtexten von legendären Heldentaten, schönen Frauen und unvergessenen Freundschaften scheinen beim Publikum gut anzukommen. Mittelalterbands wie „Schandmaul“ oder „d’Artagan“ erleben derzeit einen wahren Hype.

Sie bedienen die vorgenannten Themen in hoher musikalisch-vokaler Perfektion – und treffen damit offenkundig den mystisch-historischen Nerv des Publikums. Achtzehn Jahre brauchte die Band „Schandmaul“ auf ihrem Weg bis an die Chartspitze. Mit ihrem letzten Album „Leuchtfeuer“ haben die Bayern es geschafft.

Hinter diesem Trend respektive Erfolg steht zweifellos die ausgeprägte Sehnsucht nach Ursprünglichkeit, Überschaubarkeit und Wertigkeit, die nicht nur Musikern ungeahnte Erfolge beschwert. Mittelalterliche Settings punkten auch im TV mit Traumquoten. Die Mittelalter-Fantasy-Serie „Game of Thrones“ ist derzeit die erfolgreichste Fernsehserie der Welt.

Der Wunsch nach einer Flucht aus dem Alltag stillt sich für viele offenbar am besten im Mittelalter – auch oder gerade mit mittelalterlich angehauchter Musik. Und so füllen die deutschen Bands, dieser düsteren Epoche huldigen, inzwischen große Hallen. So auch „Schandmaul“ am 16. November in Köln, wo die Kapazität des Unterrangs in der Zwischenzeit nicht mehr ausreicht, um der Nachfrage gerecht zu werden. Kein Wunder, immerhin feiert die Band von der Isar gemeinsam mit ihren Fans am Rhein ihren zwanzigsten Geburtstag.

Die Idee entstand im Sommer 1998… Am Anfang stand ein bunt zusammengewürfelter Haufen einschlägig bekannter Mucker aus Oberbayern, der sich zu gecoverten Folk traf. Doch schon bald setzte sich die  Meinung durch, dass ausschließlich Covern recht doof und langweilig sei. Weshalb mit „Teufelsweib“ der erste eigene Song entstand – als Initialzündung zu einem Musikstil, der bis dahin in Fürstenfeldbrucker Kreisen noch nicht vernommen wurde. Heißt: Deutscher Folkrock mit mittelalterlichen Instrumenten.

Ihr eigentlich als einmalig angedachtes Premierenkonzert in ihrer Haus- und Hofkneipe „Die Hexe“ im heimatlichen Gröbenzell erforderte dann einen Namen für die Band respektive das Projekt. Über die Vision eines Schabernack treibenden Narren, der kein Blatt vor den Mund nimmt und inspiriert von einem Kartenspieljoker tauften die Musiker(innen) das Ganze dann „Schandmaul“.

Achtzehn Jahre später, im Jahre 2016, gelang dann mit dem achten Studioalbum „Leuchtfeuer“ der Sprung an die Spitze der Charts. Zweifellos der Lohn ebenso hartnäckiger wie kreativer Arbeit, die die Fans längst auch bei den bundesweiten Touren beklatschten, hierunter gar beim „Wacken-Open-Air“. In all dieser Zeit ließ die Band vor allem durch ihren eigenwilligen Stil aufhorchen. Die sechs Musiker(innen), hierunter noch vier Gründungsmitglieder, setzen neben den klassischen Instrumenten des Rock auch auf das Instrumentarium des Mittelalters wie Schalmei, Drehleier, Flöte, Pfeifer, Dudelsack, Cister oder Laute. Ebenso prägen Geige und Akkordeon als typische Folk-Instrumente den „Schandmaul“-Sound.

Mit dabei sein beim Geburtstag der Band können auch sechs GrenzEcho-Leser. In bewährtem Partnership mit der LanxessArena und nemo.presse verlosen wir drei  mal zwei Karten im Werte von 55,00 € für Freitag, 16. November. Voraussetzung ist die richtige Antwort auf folgende Frage: In welchem Jahr trat die Band erstmals beim „Wacken-Open-Air“ auf?

Antworten unter Stichwort „Schandmaul“ bis Freitag, 2. November, per Post an GrenzEcho, Marktplatz 8, 4700 Eupen oder per Mail an gewinnspiele@grenzecho.be (bitte unbedingt einen telefonischen Kontakt angeben).

Gewonnen haben Marita Quetsch aus Eupen, Helmut Plaire aus Eupen und Lena Lejoly aus Bütgenbach.