Zur Problematik Abtreibung

Da ich mir die Frage stellte, ob die Politiker, die die Gesetze bezüglich Schwangerschaftsabbruch entscheiden, wirklich die mehrheitliche Meinung der Frauen unseres Landes vertreten, habe ich selbst mehrere Frauen dazu befragt. Ein offenes Gespräch mit einer 30-Jährigen (wohnhaft in einer unserer Großstädte) hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Nach ihren Erfahrungen gibt es sehr viele junge Frauen, die den Schwangerschaftsabbruch wählen. Den Gipfel in ihrem Bekanntenkreis belegt eine Frau ihres Alters, die schon zwölf Mal abgetrieben hat. Es handelt sich um eine Frau mit Hochschulabschluss.

Wie kann es sein, dass heute, trotz einer Flut an Verhütungsmitteln und den Informationen dazu, so etwas möglich ist? Im darauffolgenden Austausch erklärt mir meine Gesprächspartnerin, dass sie selbst in der Schule „aufgeklärt“ wurde: Biologisch und technisch war alles dabei, aber von Gefühlen und Emotionen in Bezug zur Sexualität wurde nicht gesprochen.

Nie, auch nicht im Elternhaus, hätte man ihr erklärt (so wie uns mit 14 in den Schulendtagen – ich bin jetzt 65), dass Mädchen und Jungen in ihrer Sexualität verschieden sind und diese auch anders erleben. Jetzt, mit 30 Jahren, und nach vielen Enttäuschungen und Desillusionen, sucht sie den Partner, der sie liebt und ihr die gewünschte Geborgenheit schenkt, ehe es zu Sex kommen kann. Meine Bitte an Eltern: Überlassen sie die Sexualerziehung ihrer Kinder nicht dem Film und Fernsehen oder dem Internet, aber auch nicht alleine der Schule. Ein offener, persönlicher Dialog in dieser Thematik, sowie eine vorgelebte respektvolle Liebesbeziehung zu Hause scheinen mir unersetzlich für ein erfülltes Liebesleben.