Zum Leserbrief „BRF1 und der Syrienkonflikt“

In Syrien bombardiert nicht nur die westliche Koalition, sondern auch Russland. Hier allein die USA als Kriegsverbrecher darzustellen, ist eine gewollt einseitige Sicht. Werfen die Russen vielleicht Zuckerstangen und Karamellbonbons auf syrische Städte? Auch die Russen operieren mit Drohnen.

Immer wieder wird vergessen, dass der Bürgerkrieg in Syrien eine Folge der Volksrevolution gegen die Diktatoren im arabischen Raum ist. Assad selbst hat durch seinen Befehl, auf friedliche Demonstranten zu schießen, diesen Bürgerkrieg ausgelöst. Eine Gelegenheit für religiöse Extremisten wie der IS, ihre versteckten sadistischen Gelüste auszuleben. Während der Westen hauptsächlich den IS bekämpfte, um die Illusion einer syrischen Demokratie zu retten, ging es Russland allein darum, seine Interessen in Syrien durch die Unterstützung Assads zu sichern und sich gleichzeitig wieder als Großmacht zu profilieren. Wieder international auf Augenhöhe mit den USA zu sein, das war und ist Putins Ziel. Deshalb darf die Ukraine weder der NATO noch der EU beitreten. Die Annexion der Krim und die mit russischen schweren Waffen versehenen Ausrufer der beiden Volksrepubliken im Osten der Ukraine sollen das verhindern.

Während Putin in Russland die Opposition drangsaliert, militärisch aufrüstet, geht es mit der Wirtschaft bergab. Die Größe Russlands ist wieder wie zur Zeit der Sowjetunion: Militärisch nach außen kraftstrotzend, innen wirtschaftlich ein Zwerg. Zu behaupten, die NATO wolle Russland angreifen, ist hirnrissig. Dass die Staaten am westlichen Rand Russlands seit der Krimannexion sich vor Russland fürchten, ist, wenn man ihre Geschichte kennt, zu verstehen. Schutz kann ihnen nur die NATO bieten.