Segen oder Etikettenschwindel?

Der langjährige Leiter von Missio Lüttich, Jean Lazarus, hat immer wieder unterstrichen: „Der erste Sinn dieser Aktion ist nicht die Kollekte von Geldern für Projekte in den ärmeren Regionen der Welt. Der erste Sinn ist die Verkündigung der Frohen Botschaft an die Menschen hier. Der eigentliche Sinn dieser Aktion ergibt sich nur, wenn wir die Zeichenhaftigkeit dieser Aktion in den Blick nehmen. Zu Beginn eines neuen Jahres ziehen Kinder, nicht Erwachsene, durch die Straßen und sprechen von Segen, von Wohlwollen, die allen Menschen, zugesprochen werden. Dafür müssen sie ihre Tür öffnen, eine weitere zeichenhafte Handlung, die Tür ihres Hauses, die Tür ihres Herzens. Kinder verkünden uns die elementarste Freude: Menschen öffnet euch, das Leben ist ein Geschenk aus der Hand einer unendlichen Güte. Das Leben ist nicht nur das, was wir daraus machen, das Resultat unserer Bemühungen und Leistungen, es ist einfach ein Geschenk. Das können Kinder wohl am glaubwürdigsten verkünden, sie die noch nichts Großartiges leisten konnten und mussten, die durch ihr Dasein einfach sagen: „Wir leben, weil schöpferische Liebe uns vorausging und auch ihr, Erwachsene, lebt in erster Linie aus dieser Liebe. Vergesst es nicht in diesem neuen Jahr. Lasst euch diesen Segen an eure Haustür schreiben.“ Die Bitte um eine Spende soll dann als Einladung verstanden werden, zu danken und mitzuhelfen, dass auch in anderen Teilen der Welt glaubwürdiger gesagt werden kann: „Das Leben ist ein Geschenk. Es steht unter einem guten Stern.“ Wer sich beschenkt fühlt, wird leichter teilen und weiterschenken.