Reformen zum Wohle des Krankenhauses

Die im bemerkenswerten Artikel von Freddy Derwahl angeführte „Misere im Krankenhaus“ ist nach meinem Kentnissstand nur die Spitze eines Eisberges. In einem korrekt geführten Krankenhaus teilen sich Direktor, Chefarzt und Pflegedienstleitung in möglichst einvernehmlicher Weise diese schwierige Aufgabe. Der Verwaltungsrat – und in gewissen Teilbereichen die DG – üben nur eine Kontrollfunktion aus. Wie es scheint, nicht so im Eupener Krankenhaus.

Dort haben gewisse Vertreter aus Ärzten und Verwaltungsrat den Chefarzt vor ihren Karren gespannt und den Direktor ins Abseits gestellt. Die dahinter steckenden Motive sind leider universeller Natur und in erster Linie ein Machtstreben! Das vorläufige Resultat ist leider bekannt und die Verursacher in Ärzte und Verwaltungsrat stehen vor einem unwiderruflichen Desaster, das nicht mehr zu verheimlichen ist. Der bevorstehende Imageschaden ist groß, betrachtet man alleine nur den möglicherweise erwogenen Rückzug der Vier-Trägergemeinden aus der finanziellen Verantwortung. Dies könnte zu einem erheblichen Abbau von Krankenhausaktivitäten führen, wie dies bereits Minister Antoniadis in dieser Zeitung vor mehreren Wochen angedeutet hat. Konkret bedeutet dies auch eine mögliche Schließung gewisser Dienste für das Eupener Krankenhaus mit drohendem Verlust von zahlreichen Arbeitsplätzen. Dringend notwendige Abhilfe kann nur eine weitgehende Reform des Verwaltungsrates bringen. Dieses Rezept hat bereits in der Chefarztkrise im Jahr 2004 seine Wirkung gezeigt, als A. Boffenrath, H. Pieper und meine Wenigkeit eine Statutenrevision des Verwaltungsrates durchgesetzt hatten. Auch ein entpolitisierter Verwaltungsrat wäre angemessen.