Ohne echten Grund gegen Windräder?



In seinem Leserbrief hat Hermann Langer wieder einmal seine ablehnende Haltung gegenüber der Windkraft kundgetan, und auch dieses Mal waren seine Argumente für mich nicht stichhaltig. Weil inzwischen an gewissen Tagen in Deutschland für die vorhandene Netzkapazität bereits zuviel erneuerbarer Wind- und Sonnenstrom produziert wird, müssen immer häufiger Windräder angehalten werden. Der Fehler liegt nicht, wie Herr Langer behauptet, bei den Erneuerbaren, sondern bei den unflexiblen Atom- und Kohledinosauriern, er liegt auch, als politisches Versagen, bei der noch fehlenden Infrastruktur für die Langzeitspeicherung des überschüssigen Wind- und Sonnenstroms. Eine Kombination von Windrädern und Photovoltaikanlagen mit Atom- und Kohlekraftwerken ist deshalb auszuschließen.

Ganz anders ist das bei modernen Gaskraftwerken. Diese können bei Bedarf sehr schnell heruntergefahren, und bei Bedarf wieder schnell hochgefahren werden, je nach vorhandener Sonnen- oder Windstärke. Der zweite Vorteil von Gaskraftwerken ist deren Notwendigkeit im Konzept einer 100% erneuerbaren Energieversorgung als Teil der Langzeitspeicherung für erneuerbaren Strom. Siehe unter „power-to-gas“ und „power-to-liquid“.

Desgleichen sind nach meinem Verständnis die Argumente der Bedenkenträger gegen die geplanten Windräder in Honsfeld nicht nachvollziehbar. Infraschall durch Windräder schadet nicht der Gesundheit des Menschen. Die Geräuschkulisse durch Windräder ist eine Frage der Entfernung, genauso wie der Schattenwurf. Und ein Leugnen bzw. Vernachlässigen der Klimaerwärmung ist meines Erachtens verantwortungslos gegenüber unseren Kindern und Enkelkindern.

Joseph Meyer, St.Vith (Klosterstraße)