Medienhype um jeden Preis für die CSP

Es ist verwunderlich, wie flexibel man mit Fakten umgehen kann. Freitags wird in einem Leserbrief erklärt, dass die Regierung die ÖSHZ-Mittel kürzt. Montag spielt das schon keine Rolle mehr, weil Vertreter der Mehrheit offengelegt haben, dass die Mittel sogar erhöht wurden. Stattdessen beschwert sich die CSP-Fraktion in einem Leserbrief darüber, dass die richtigen Zahlen präsentiert werden. Was ist das für ein Politikverständnis, wenn man an den Pranger gestellt wird, weil man es wagt, dem Mitarbeiter der Fraktion zu erklären, dass er mit fake News jongliert? Ist das der neue Stil, der die Menschen für Politik begeistern soll? Es geht leider nicht um Medienhype um jeden Preis. Denn Armut sollte auch in Ostbelgien ein Thema sein. Das weiß ich nur zu gut als Mitglied einer Gewerkschaft. Auch wenn wir im Vergleich zum Inland in einem gelobten Land leben, gibt es auch hier eine versteckte Armut. Diese zu beseitigen, ist nicht leicht, sollte aber die Aufgabe der Politik sein. Zahlreiche Maßnahmen hierzu wurden bereits getroffen. Ich denke da an das höhere Kindergeld, das der Elternbund zum vorteilhaftesten aller Systeme in Belgien erklärt hat und welches die Kinderarmut laut Angaben der Regierung um 1,86% gesenkt hat. Ich denke da am Ausbau der Kinderbetreuung durch die Inbetriebnahme der Kinderkrippe in St. Vith, die Kinderkrippe in Hergenrath, die Errichtung von Tagesmütterhäusern, usw. Diese Projekte verbessern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und haben mit Armutsbekämpfung zu tun. Trotzdem bleibt diese Problematik wichtig. Meiner Meinung nach müssen wir weiter daran arbeiten, den Unterricht kostenlos zu machen. Denn Bildung ist immer noch die beste Präventionsmaßnahme gegen Armut.