Ist der Widerstand gegen TTIP gerechtfertigt? Ja, unbedingt!


Gabriele Güldner aus Raeren ärgert sich über den Artikel „Wundermittel für Wachstum?“, vom 6. April: Am Mittwoch nahm Ansgar Haase (dpa) im GrenzEcho eine Analyse zum Thema TTIP vor. Insgesamt viel für und wider – verschiedene „Experten“ werden zitiert, die mal glaubwürdig erscheinen (bei „Für“), da sie mit Namen des Instituts genannt werden, und mal unseriös klingen (bei „Wider“), weil sie pauschal als „kritische Forscher“ oder „kritische Stimmen aus der Wissenschaft“ bezeichnet werden. Eine Quelle dieser „Expertenmeinungen“: Haase nennt das „ifo-Institut“. Die Aussage dessen Studie: Das reale Einkommen in Deutschland soll durch TTIP „langfristig um 4,7 Prozent steigen“ und in der BRD seien „110.000 neue Jobs zu erwarten“. Hehre Zahlen. Was macht das ifo-Institut so optimistisch? Es wird laut Wikipedia zu zwei Dritteln aus öffentlichen Mitteln finanziert, außerdem für „wissenschaftliche Politikberatung“ bezahlt und – jetzt kommts: Die „Freundesgesellschaft“ unterstützt das ifo finanziell. Diese Freundesgesellschaft hat rund 60 Mitglieder – Persönlichkeiten aus dem Wirtschaftsleben, große Unternehmen, Banken, Versicherungsgesellschaften & Wirtschaftsverbände (www.cesifo-group.de). Welches Interesse haben letztgenannte Persönlichkeiten und Unternehmen, die wissenschaftliche Politikberatung von Entscheidungsträgern zu unterstützen? Es ist schön, dass sie ihre Spenden steuerlich absetzen können (das ifo ist gemeinnützig), aber wofür genau spendet man? Der neue Präsident des ifo ist u. a. Mitglied bei „Ernst & Young“, einem globalen Netzwerk von Unternehmen für Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung & Managementberatung. Zu deren Kunden gehören Amazon, Beiersdorf, BP, Coca-Cola, Google, Intel, Oracle und Siemens (Wikipedia). Langsam bekomme ich eine Vorstellung davon, wer da so versammelt ist und Einfluss hat auf Forschungsinhalte und -ergebnisse…