Die Masche von Vivant

Ulrich Deller aus Raeren schreibt zu den Vortragsveranstaltungen von Vivant: Vivant greift Themen auf, an denen Bürger interessiert sind. Zum Teil sind die Themen alt und eine wirkliche neue Perspektive gibt es nicht. Im ersten Schritt wird den Bürgern Angst gemacht. Seien es die internationale Finanzwelt, die Pharmakonzerne, der Mobilfunk, die OECD, die EU-Bürokratie, alle wollen – so wird unterstellt – den Bürgern Schlechtes, und daher ist man zu Recht in einer Verteidigungshaltung. Dass Vivant selbst von den bekämpften Segnungen profitiert, bleibt außen vor. Im Gegenteil, alle, die diesen Institutionen Gutes abgewinnen, verraten die Interessen der Bürger und machen sich zu Handlangern z.B. des internationalen Kapitals. Dann folgt der zweite Schritt: Vivant kennt die wirklichen Lösungen. Diese Lösungen sind immer simpel (z.B. die eigene Währung für die DG). Dass unser heutiges Leben hochkompliziert ist, wird ausgeblendet, denn sonst passen die einfachen Lösungen nicht. Diese sind auch dadurch gekennzeichnet, dass sie weit weg liegen, sodass man nicht in Versuchung gerät, nach wirklicher Realisierung zu fragen. Und der dritte Schritt: Vivant bedient sich der Unterstützung von selbsternannten Fachleuten, die im normalen Wissenschaftsbetrieb kein Bein an die Erde bekommen (das aber nicht aus mangelnder Fachlichkeit, so wird unterstellt, sondern wegen der Einflussnahme der Gegner). Jeder, der wissenschaftlich fundiert gegenargumentiert (z.B. beim Mobilfunk mit der enormen Forschungsdatenbank der RWTH in Aachen), ist dem Unterdrückungssystem schon verfallen. Rationalität spielt keine Rolle mehr. Was ist von der Vorgehensweise dieser Partei zu halten? Im normalen Leben würden wir Menschen, die überall Angriffe befürchten, Verfolgungswahn attestieren. Und Menschen, die zentrale Erkenntnismethoden der modernen Wissenschaften beständig ausblenden, kann man Naivität oder „Milchmädchen“-Rechnung vorwerfen. Mit so etwas ist kein Staat zu machen!