Die Ära des Kolonialismus (1)

Anstrengende Zeiten für Politkommentatoren: der Sumpf unbeschreiblicher Skandale, chaotische Schmierenkomödie danach. Dazu noch der „Buhei“ um die „Standortmarke Ostbelgien“: Dieser nichtssagende Begriff soll den korrekten Namen „DG“ ersetzen, aber er ist für die DG nicht nur absolut unzutreffend, sondern auch ein folgenschwerer Fehler: Wer „Deutschsprachige Gemeinschaft“ streicht, zerstört die mühsam aufgebaute Gemeinschaft und sägt das einzige Alleinstellungsmerkmal, den Ast ab, auf dem die gesamte Autonomie mit all den Sesseln in Parlament und Regierung ruht.

Konkret: Weshalb sollen in der DG die Krankenhäuser in St.Vith und Eupen bleiben, wo es doch in Ostbelgien Krankenhäuser in Malmedy und Verviers gibt? Und dann war ja noch der ebenso schlechte Witz zu den „deutschsprachigen Wallonen“ mit manchen arg gekünstelten Protesten; ernsthafter war da die Bemerkung von E. Stoffels, „er habe sich in der Annahme geirrt, die Ära des Kolonialismus sei vorbei“. Recht hat er, aber diese Einsicht kommt (zu) spät. Dazu im zweiten Teil mehr…