„DG völlig unzureichend auf Zukunft vorbereitet“

Liebes GrenzEcho,

den Aussagen des Kommentators von diesem Samstag möchten wir entschieden widersprechen. Wir bleiben bei unserer Meinung, dass die DG in entscheidenden Zukunftsbereichen, die das tägliche Leben der Menschen hier vor Ort ganz konkret betreffen, völlig unzureichend vorbereitet ist. Für uns ist eines klar: Wenn die Ostbelgier morgens aufstehen, bewegt sie nicht die Frage, welches denn nun der Stand der Übertragung gewisser Zuständigkeiten ist. Auch bewegt sie nicht die Frage, ob das Ostbelgienlogo auf dem Briefkopf nun rechts oder links zu stehen hat. Viele Familien sorgen sich vielmehr, ob für ihre Kinder eine vernünftige Kinderbetreuung zur Verfügung steht; ob sie eine angemessene Krankenhausversorgung in ihrer Muttersprache in Anspruch nehmen können oder ob ihre Eltern zeitnah einen bezahlbaren Platz in einem Pflegewohnheim in der DG bekommen können. Dieses und vieles mehr sind Fragen, die die Menschen bewegen. Genau darauf wollen wir aufmerksam machen, wenn wir auf die Wartelisten in den Seniorenheimen hinweisen, darauf beharren, dass Pflege auch morgen finanzierbar sein muss und uns dafür stark machen, dass die Familienzulagen auch morgen die tatsächlichen Kosten decken sollten und IZOM erhalten bleibt. Die Bedürfnislage liegt deutlich vor uns, aber die Prioritätensetzung der Regierung stimmt ganz einfach nicht. Und die Finanzierung? Aktuell steht die Schuldenlast der DG bei 356 Millionen Euro. Vielleicht ist all dies Ihrer Meinung nach nicht spektakulär genug, um deftige Schlagzeilen zu produzieren. Uns geht es hier aber nicht um Vorwahlkampfgeschrei oder inszenierte Showeinlagen. Uns geht es um die Menschen, die hier leben und ein Recht auf vernünftige Altersbetreuung, Gesundheitsversorgung und Kinderkrippenplätze haben. Für uns ist das allesamt spektakulär genug.