Der Mann, der von den Rothschilds kam

Emmanuel Macron war Manager bei der Pariser Investmentbank Rothschild, bevor ihn eine steile politische Karriere von 2007 bis 2017 in das höchste politische Amt seines Landes katapultierte. Nach dem ersten Jahr seiner Amtszeit muss man feststellen, dass seine Politik mit Sparzwang und Privatisierungen im öffentlich-rechtlichen Bereich sowie Abbau von Arbeits- und Sozialrechten vorerst nur den Reichen in Frankreich zugutekommt, und dass er also durchaus die Interessen seines vorherigen Arbeitgebers im Auge hat. Auch auf EU-Ebene fordert er das, was den privaten Systembankern gefallen dürfte, nämlich eine weitere Entmachtung der Mitgliedstaaten und Machtübernahme durch die EU-Institutionen, und vor allem eine gemeinsame finanzielle Haftung aller EU-Mitgliedstaaten für die Staatsschulden aller Einzelstaaten. Eine Korrektur des für Frankreich ruinösen Gesetzes No 73-7 vom 3 Januar 1973 über die Bank von Frankreich, wonach es der Nationalbank verboten wurde den französischen Staat direkt zu finanzieren, ist also von Herrn Macron nicht zu erwarten, auch nicht die Korrektur des Artikels 123 des Lissabon-Vertrages und die notwendige Rücknahme der staatlichen Souveränität in Geldfragen. Trotzdem jetzt die Auszeichnung von Emmanuel Macron mit dem Karlspreis für besondere Verdienste um Europa: Man darf zurecht fragen, welche Verdienste denn? Auch seine Kumpanei mit einem USA- Präsidenten, der bereit ist jedwedes Völkerrecht einseitig zu brechen, lässt kaum Hoffnung auf einen positiven Beitrag Macrons für Frieden im Nahen Osten und in der Welt zu.