Am Altweiberdonnerstag erhielten die Anwohner der Straße An den Hofwiesen in Bütgenbach Post vom Gemeindekollegium (GK): Das dubiose Bauprojekt (Malmedyer Str. / An den Hofwiesen), das der Bauschöffe für zu groß hält, der Urbanismus dreimal negativ begutachtet und der Staatsrat zweimal ausgesetzt hat, erhält zum 3. Mal, mit neuen, aberwitzigen Begründungen, eine Baugenehmigung! Für einen befreundeten Investor und einen ehemaligen Gemeindearbeiter scheut Emil Dannemark weder Mühen noch Kosten und findet dabei dank seiner treuen Lakaien im GK immer noch eine Mehrheit. „Für meine Freunde alles, für meine Feinde das Gesetz!“ Diese Devise des einstigen brasilianischen Diktators Getúlio Vargas passt wie die Faust aufs Auge zur Politik des Bütgenbacher Bürgermeisters.
Dialogbereitschaft, Transparenz und Bürgernähe sind wesentliche Voraussetzungen demokratischen Regierens. Dannemarks Credo hingegen lautet: „Mär konne net op jedderejnen hüeren.“ Am liebsten entscheidet man allein und hinter verschlossenen Türen, nur beim Feiern (Weiberfastnacht, Urlaubermarkt) gibt man sich volksnah; dann heißt es schon mal: Zechen bis zum Erbrechen! Doch nicht jeder trinkt noch mit, wenn der Bürgermeister einen ausgibt.
Bald sind Wahlen, eine Niederlage vor dem Staatsrat wäre deshalb für das GK fatal. Also spielt man auf Zeit und zugleich schädigt man die Gegenpartei finanziell. Die Ära Dannemark geht bald zu Ende, das System Dannemark endet erst, wenn es eine glaubwürdige Alternative gibt und das Wahlvolk bereit ist, diese zu unterstützen.
