Bye bye Provinz?



Noch vor einigen Jahren wären Jean-Paul Bastin (cdH) und Nicole De Palmenaer (CSP) von ihren Parteiobersten mit ihrer Forderung nach einer provinzfreien DG geteert und gefedert worden. Wie die Zeiten sich ändern. Dennoch sollte man diese mutigen(?) Aussagen nicht überbewerten. Momentan überbieten sich Politiker aller Farben geradezu mit Ankündigungen und Forderungen. Sogar Premier Charles Michel dämmert es, dass es in Belgien zu viele Institutionen und Minister gibt. Ändern tut sich trotzdem nichts. Wahrscheinlich wird wieder mal eine Kommission gegründet, die sich Gedanken darüber machen soll, wie der Staat verschlankt und die Provinzen effizienter werden können. Es ist aber an der Zeit, endlich Taten folgen zu lassen. Aus dem Munde unserer Provinzialräte war bisher stets zu hören: „Solange in Lüttich Geld verteilt wird, müssen wir mit am Tisch sitzen“. Bin allerdings der Überzeugung, dass die überaus bescheidenen Zuwendungen aus Lüttich an die DG auch ohne ostbelgische Provinzialräte zustande kommen. Meines Erachtens wurde der exzellente Vorschlag des St. Vither Bürgermeisters Christian Krings von April letzten Jahres vorschnell beiseitegelegt: KEINE Kandidaten aus der DG für die Provinzialwahl im Oktober 2018 aufzustellen wäre ein klares Zeichen an die Wallonische Region für die Abschaffung der Provinz. Klarer jedenfalls als die laue Wiederholung von Absichtserklärungen. Worauf wartet man eigentlich noch? Wenn nicht jetzt, wann dann?

Georg Kremer, Eupen