Anspruch und Wirklichkeit


Bei der Ehrung für seine 35-jährige parlamentarische Tätigkeit wurde Karl-Heinz Lambertz so mit Lob überschüttet, dass es fast schon peinlich wirkte. Hier das Video: http://www.senat.be/www/?MIval=/index_senate&MENUID=24600&LANG=fr (Beginn der Ehrung: 2:00:00) Nun sind diese Ehrung und der gleichzeitige Abschluss der Sitzungsperiode die Gelegenheit, Anspruch und Wirklichkeit zu vergleichen.

Der Anspruch steht in einem Interview, das Lambertz dem GrenzEcho am 10.10. 2016 vor seiner Vereidigung gab (Im GE-Archiv abrufbar): „Höhepunkt meiner Karriere“, „auf jeden Fall ein Vollzeitjob“, daneben aber drei internationale Posten (u.a. in Zukunft Präsident des Ausschusses der Regionen in der EU), allerdings „nicht kompatibel“ mit dem Amt des Parlamentspräsidenten, „verlangt vollen Einsatz“. Wie sieht nun dieser „volle Einsatz“ aus? Indizien in den Protokollen der Senatssitzungen: neun Sitzungen, von fünf Minuten bis vier Stunden, Durchschnitt: zwei Stunden. Den Abstimmungslisten nach hat Lambertz an fünf davon teilgenommen. Redebeiträge oder Wortmeldungen: keine. (http://www.senat.be/www/?MIval=/index_senate&MENUID=24400&LANG=fr)

Gelegentlich taucht sein Name als Mitunterzeichner von Anfragen auf, so am 28.04: Demande d’établissement d’un rapport d’information concernant l’optimisation de la coopération entre le gouvernement fédéral et les Régions en ce qui concerne la publicité des mesures politiques en faveur des indépendants et des PME, ainsi qu’en ce qui concerne la simplification administrative. Er ist Mitglied in der Commission des Affaires institutionnelles. Da keine detaillierten Protokolle veröffentlicht werden, ist es nicht möglich, seine Tätigkeit dort zu bewerten.